Hallo Flo,
zunächst erst einmal herzlich Willkommen in unserem Forum
Dann zu Deinen Fragen:
gehörigen Respekt vor der Netzsspannung
Das ist schonmal ganz gut und bewart Dich vor größeren Schäden. Vor Netzspannung muss man Respekt haben und lieber alles doppelt genau Übeprüfen und absichern. Lieber Vorsichtig sein und Respekt haben denn 230V kitzeln schon ganz ordentlich.
Ich kann mir halt vorstellen, dass ich nen Entsörelko ne Sicherung und evtl. nen Gleichrichter brauche. Kann mir da jemand schnell auf die Sprünge helfen?
Die Antwort auf Deine Frage ist nicht ganz einfach. Es kommt darauf an was Du machen möchtest. Vielleicht einfach mal ein paar Dinge zur Einleitung:
Bei Trafos unterscheidet man zwischen dem Primär- und dem Sekundärt-Krei. Trafos haben also intern zwei galvanisch voneinander getrennte Spulen, die auf einem gemeinsamen Metallkörper gewickelt sind.
Die Primär-Seite oder Primärspule wird an das 230V Stromnetz angeschlossen. Die Sekundär-Seite oder Sekundärspule ist der Teil des Trafos, aus dem Du in der Regel Deine niedrigere Spannung erhältst. Diese Spannung ist zunächst Wechselspannung mit ebenfalls 50Hz.
Die Größe des Trafos hängt von der Sekundärspannung und dem Sekundärstrom ab. Je mehr Strom Du aus dem Trafo ziehen möchtest, um so größer ist der Trafo ausgelegt. 3A ist dabei schon eine ganze Menge.
Die Leistung des Trafos wird in VA angegeben und ist das Produkt aus Spannung * Strom denn P = U*I. Wenn Du also 14V mit 3A haben möchtest dann muss der Trafo mindestens 14V * 3A = 42VA haben. Er wird damit etwas größer ausfallen.
Soooo. Nun kommt es darauf an, wie gut Deine Spannung sein muss und ob es Wechselspannung oder Gleichspannung sein muss. Wenn es Wechselspannung sein darf und Dein Verbraucher durch seinen Innenwiderstand maximal nur 3A zieht dann kannst Du schon fast den Verbraucher direkt an den Trafo anschließen.
Üblicherweise schaltet man vor den Trafo Primärseitig und nach dem Trafo Sekundärseitig noch Sicherungen dazwischen um
a) den Stromverbrauch des Trafos abzusichern (Kurzschluss durchTrafo-Defekt)
b) eine Überlastung des Trafos durch den Verbraucher abzusichern
Ich würde also sowohl vor als auch nach dem trafo eine Schmelzsicherung 5x20mm einbauen.
Wenn Du eine Gleichspannung benötigst dann brauchst Du, wie Du schon richtig geschrieben hast einen Gleichrichter. Der Gleichrichter macht aber zunächst nix anderes, als - bildlich gesprochen - die negative Halbwelle nach oben klappen. Damit hast Du aber immer noch ein Sinusgebirge und keine Gleichspannung. Dazu brauchst Du also Glättungskondensatoren.
a) Große Kondensatoren für das Grobe zwischen 1.000 und 4.000 µF
b) Kleine Kondensatoren für die Restwelligkeit 100µF, 10µF und 100nF
Nun kommt es darauf an ob die Spannung genau sein muss. Wenn ja musst Du einen Spannungsregler verwenden. Die haben aber die Eigenschaft, damit sie sauber funktionieren, dass die Eingangsspannung immer ein paar Volts höher sein muss als die Ausgangsspannung. Wie viel sagt Dir das Datenblatt.
Achtung: Bei der Verwendung von Gleichrichter und Kondensatoren ohne Spannungsregler erält man einen effektiven Spannungswert von Trafospannung * Wurzel(2). Bedeutet, Dein Trafo macht 14V, Du richtest die Spannungs gleich und baust Kondensatoren ein dann hast Du eine Spannung von fast 20V!!!!
Außerdem zeigen Transformatoren im Leerlauf höhere Spannungen an als unter Belastung. Das ist aber meist im Datenblatt des Trafo beschrieben.
... ach ja, wir waren bei den Spannungsreglern stehen geblieben. Spannungsregler die 3A können sollen .... hmmm ..... die werden bei einer Spannung für 14V schon ganz schön warm, ich glaub das könntest Du hast Deinen Tee mit aufwärmen.
Also ich würde an dieser Stelle keinen Festspannungsregler verwenden sondern ich befürchte, dass Du für diese Leistung schon in Richtung Schaltnetzteil denken musst. Und da wird es gleich viel aufwändiger.
Du solltest Dir .... wenn wir gerade dabei sind .... überlegen, ob es dann nicht besser und billiger ist, Dir bei Conrad oder Reichelt ein stabilisieres Schaltnetzteil zu kaufen.
Zugegeben, der Spassfaktor bleibt dabei auf der Strecke. Also zurück zu Deinem Projekt.
Du bemerkst, es kommt ganz auf Deine Anforderungen an. Zunächst ies es total egal ob Du das auf Lochraster oder auf selbstgeätzten Platinen aufbaust. Für den Anfang würde ich Lochraster verdwenden und die Leiterbahnen direkt unten mittels Lochraster und viel Lötzinn ausführen.
Bedenke nämlich folgendes als Fausregel.
Platinen mit einer Kupferstärke von 35µ können in Freiluft bei einer Leiterbahnstärke von 1mm und 230V 1A transportieren. Nun sind 14V nur fast 1/20 von 230V und 3A ist auch nicht so viel aber ich würde dennoch die Leiterbahnen entsprechend dimensionieren um die Verlustleitung zu minimieren.
Oh jee, um Dich nun nicht ganz zu verwirren lass ich jetzt mal für's erste nach. Frage einfach weiter ....
Zur Vollständigkeit habe ich Dir hier mal im Anhang ein Beispiel eines kleinen Netzteils angefügt, das ich für mich mal gebaut habe. Das Netzteil kann zwei getrennte Spannungen bereitstellen da der Trafo Zweikanalig also mit zwei Sekundärkreisen ist. Es soll Dir einfach mal als Beispiel bzgl. Gleichrichter und Kondensatoren und Spannungsregler helfen.
Grüße,
Markus