LEDs sind keine Glühbirnen !

dino03

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27. Okt. 2008
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Hallo zusammen,

da es anscheinend nicht so weit bekannt ist werde ich mal etwas zum testen
von LEDs erzählen :D

Der Titel sagt schon einiges aus.

Wenn man LEDs testen will, wann sie anfangen zu leuchten oder ob sie
überhaupt leuchten oder wie hell, dann sollte man auf jeden Fall einen
Vorwiderstand vor die LED schalten
(außer man nimmt eine Konstantstrom-Quelle).

Warum ist das nun so ?

Sehen wir uns mal von einer 57mm 7-Segment-Anzeige Teile des
Datenblattes an ...

SA23-12rt.gif
Hier ist eine Kurve zu sehen, bei welcher Spannung die LEDs durchschalten
und bei welcher Spannunng wieviel Strom fließt. Sehr schön ist der starke
Anstieg innerhalb weniger zehntel Volt zu sehen. Ab etwa 7,25V
steigt die Spannung bereits nach 0,3V auf über 50mA!

SA23-12rt_max.gif
Und hier haben wir einmal die Grenzdaten der Anzeige. Hier ist zu sehen, das
30mA Dauerstrom (DC Forward Current) das Maximum ist. Über diesem Strom
droht ein bleibender Schaden oder die Zerstörung der LEDs. Diese maximal
30mA sind bereits nach 0,2V (in der Kurve bei 7,5V) erreicht. Als Peak
Forward Current sind 155mA angegeben wenn man die LEDs maximal für
0,1ms leuchten läßt und ihnen dann 0,9ms Ruhe gönnt (DutyCycle 1/10).
Das sind die absoluten Maximalwerte! Über diesen Werten hat man ein
EINMALIGES Erlebnis - im wahrsten Sinne des Wortes :D

Ich hoffe mal, dieser Text erklärt ein wenig warum ich immer etwas heftig
reagiere, wenn mal wieder jemand seine LEDs oder 7-Segment-Anzeigen
direkt an einem Netzteil oder an einer Batterie getestet hat.

Gruß
Dino
 
TTL-kompatibel?

Hallo @D...,
meine frühere Annahme, LED-Anzeigen seinen laut Datenblatt voll TTL-kompatibel, führte zur Zerstörung eines Test-Segments einer 7-Segmentanzeige, die ohne Vorwiderstand direkt an + 5 Volt angeschlossen worden war.

Also, die "Fluß"-Spannung beginnt bereits bei ca. 1,2 Volt, nicht etwa bei 7 Volt, wie im Diagramm angegeben, das wohl nur für ganz bestimmte LED-"Arrays" Gültigkeit hat.

Zunächst sollte man die Siebensegmentanzeige also wie eine "normale" LED betrachten.

Bei 5 Volt wurde zunächst nur ein 330-Ohm-Widerstand in die gemeinsame Anodenleitung davorgeschaltet. Dann ändert sich die Helligkeit von Anzeige "8" (Minimum) auf "1" (Maximum) sehr stark. Also, besser in jede Kathodenleitung ein Vorwiderstand (insgesamt 8 Stück inlusive Dezimalpunkt).

Das nur zur Verdeutlichung......

Gruß von Oskar01
 
Durchlaßspannung / Flußspannung

Hi Oskar,

meine frühere Annahme, LED-Anzeigen seinen laut Datenblatt voll TTL-kompatibel, führte zur Zerstörung eines Test-Segments einer 7-Segmentanzeige, die ohne Vorwiderstand direkt an + 5 Volt angeschlossen worden war.
Ich hab es auch mal mit ner LED an 12V ausprobiert ...
- zuerst rot (war ne rote superhelle)
- dann gelb
- dann weiß
- dann wurde das Gehäuse innen drinn schwarz :D

Also, die "Fluß"-Spannung beginnt bereits bei ca. 1,2 Volt, nicht etwa bei 7 Volt, wie im Diagramm angegeben, das wohl nur für ganz bestimmte LED-"Arrays" Gültigkeit hat.
Ich hab das Diagramm von einer 57mm hohen Kingbright-Anzeige. Da sind
pro Segment 4 LEDs in Reihe geschaltet. Darum die 7V. Wenn man
das wegen der 4 LED viertelt, dann steigt der Strom bei einer LED schon
bei ca 50mV Differenz von Null auf zu viel !

Zunächst sollte man die Siebensegmentanzeige also wie eine "normale" LED betrachten.
Wenn man keinen teuren Schrott produzieren will, dann stimme ich Dir voll
zu. ;)

Bei 5 Volt wurde zunächst nur ein 330-Ohm-Widerstand in die gemeinsame Anodenleitung davorgeschaltet. Dann ändert sich die Helligkeit von Anzeige "8" (Minimum) auf "1" (Maximum) sehr stark. Also, besser in jede Kathodenleitung ein Vorwiderstand (insgesamt 8 Stück inlusive Dezimalpunkt).
Auch das stimmt 100%ig :)

Ich habe den Beitrag einfach mal so geschrieben um die Problematik
überhaupt mal in die Köpfe der Leute zu bekommen. So eine 57mm hohe
Anzeige kostet ja immerhin so um die 2,50eur. Ein teurer Spaß :D

Gruß
Dino
 

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