Entladen-Laden-Zyklen
Hallo,
Nur zum Prinzip, das Dir bekannt sein dürfte, nach dem die meisten Ladegeräte heute arbeiten:
(Nehme an, schlußendlich läuft Deine Fragestellung auf den Selbstbau eines Ladegerätes hinaus.)
Es werden in schneller Folge Entlade- und Ladevorgänge gestartet.
Die jeweiligen Spannungen am ADC in einem EEPROM gesichert und nach Vorgabe verglichen, Aktionen dann gestartet. Die meisten Akkus haben da eine spezielle Charakteristik bei Erreichen der Entladeschlußspannung so bei ca. 0,8 Volt, was bei einigen billigeren Ladegeräten per "Diode" in Reihe einfach als Null- Volt-Ermittlung herhalten kann. Bei halb geladenen Zellen wird es schon etwas schwieriger,
Beim Laden nunmehr von NIMHs gibt es den berühmten "Sattel" der Ladekurve, also es geht "paradoxerweise" die Spannung kurz vor der Sättigung wieder etwas zurück. Dieses typische Delta-I/U wird nun auch programmiert, so daß da dann der Lader auf "Erhaltungsladung" umschaltet, sprich, seinen Ladestrom reduziert.
Möchte man nun nur wissen, wie lange eine Zelle noch durchhält, kann man das durch Test, der natürlich auch Energie von der Zelle selbst abzieht, sprich, man belastet die Zelle und schaut, in welcher Zeit sich die Spannung verringert.
Hier gibt es nur die Möglichkeit, auf Standardvorgaben der Delta-Kurven von Zellen zurückzugreifen. Es kann also durchaus sein, daß eine scheinbar vollgeladene Zelle schon weit vor der erwarteten Zeit schlappmacht.
Die Memory- und Laisy-Effekte, sowie Selbstentladung sind auch nicht zu vernachlässigen.
Ja, habe es selbst erlebt, daß sich bei mehreren in Reihe geschalteten Zellen eines Akku-Packs einzelne Zellen in der Polarität von Plus auf Minus verdreht hatten. Kaum zu glauben, aber wahr. Die Akku-Packs sind nur so gut wie ihre schwächste Zelle.
Fazit:
Kenne keine absolut sichere Methode, die Lebensdauer eines Akkus exakt vorauszuberechnen. Fest steht aber, daß Zellen, die lange gelagert werden sollen, nur etwa auf die Hälfte ihrer Kapazität aufgeladen werden sollten, um die Selbstentladungseffekte etwas zu bremsen. Länger nicht benutzte Zellen sollten gezyklet werden, also mehrfach direkt hintereinander entladen und geladen werden (Refresh).
Akkupflege bezieht sich natürlich auch auf die Ladeströme.
Frühere Faustregel fürs Laden:
Mit einem Zehntel der Kapazität (besser gesagt Nennstromes pro Stunde - oder da der Begriff "Coulomb" oben gefallen ist: 1 Coulomb gleich 1 Ampere pro 1 Sekunde, hier bei Akkus
Ampere pro Stunde= Kapazität => Faktor 3600) über 14 Stunden. Heute etwa D/5. Beim Schnelladen sogar bis zu 1:1 oder mehr bei entsprechender "Kühlung" über einen geringeren Zeitraum, sagen wir mal eine oder zwei Stunden.
Immer mit minimalem Strom anzupuffern, sollte man vermeiden.
Gruß von Oskar01