Differenzverstärker Theorie und Praxis

Fuzzy

Mitglied
09. Dez. 2008
60
0
6
Worfelden
Sprachen
Hallo Experten,

um für meinen Drucksensor den interessierenden Wertebereich 'auszuschneiden' und zu verstärken, hab ich die angehängte Schaltung auf dem Steckbrett aufgebaut. Wie im Schaltplan zu sehen, würde ich bei den Vorgaben am Ausgang 4,58V erwarten. Tatsächlich messe ich aber maximal 3,65V am Ausgang, auch wenn ich mehr als 5V am Eingang (Spannung am MPX4115) anlege. Ausserdem liegt die minimal gemessene Spannung am Ausgang bei 0,6V (Spannung am MPX4115 < 3,71V) aber das liegt wohl am Offset des OP. Als OP hab ich ein LM358 verwendet. Anfangs hatte ich auch mit einem 741 experimentiert, da war der Offset aber noch höher.
Ausserdem ist mir aufgefallen, dass bei beidem OP's die Ausgangsspannung um ein paar mV schankt, was bei einer Verstärkung von ca. 10 natürlich zu unakzeptablen Wertesprüngen führt. Kann mir jemand helfen damit ich die theoretischen Werte auch annähernd praktisch hinbekomme.

Ich wäre dafür sehr dankbar :)

Gruß
Roger
 

Anhänge

  • OP-Schaltung.PNG
    OP-Schaltung.PNG
    10,4 KB · Aufrufe: 56
Hallo!

Wie hoch ist die Versorgungsspannung des OP?

Wenn Du nur 5Volt hast, wirst Du auch nicht mehr als ca. 3,5V am
Ausgang herausbekommen. ( Vcc minus ca. 1,5V )
Datenblatt befragen.

MfG
caargoo
 
Hallo,

Wie hoch ist die Versorgungsspannung des OP?

Wenn Du nur 5Volt hast, wirst Du auch nicht mehr als ca. 3,5V am
Ausgang herausbekommen. ( Vcc minus ca. 1,5V )
Datenblatt befragen.
das ist schon mal ein guter Ansatz ...
Da der LM358 und auch der Schrotflinten-LM741 (würde ich heute nicht mehr
für Meßanwendungen nehmen) sind mit den Bipolaren Transistoren im Inneren
auf etwas "Spannungsreserve" angewiesen. Also ich würde mal sagen ...
+12V und -5V würde ich mal so gönnen wenn dein Bereich den er bearbeiten
soll so um die 0..5V ist. Dann hat er auch etwas Luft. Außerdem sollte man
die Versorgung vom OPAmp gut mit Kondensatoren filtern damit nix vom µC
draufkommt. Gleiches gilt für die Eingangsspannungen. Wenn die nicht
schnell reagieren müssen (sollen ja keine Druckstöße in ms-Bereich sein)
würde ich da für die Meßgröße und für die Referenzspannung (3,71V) auch
Kondensatoren spendieren (so ein paar nF reichen).

... 6,34kOhm ... :fie: in welcher Bastelkiste findet mal denn so nen krummen
Hund :confused: :rolleyes: Man muß nicht zwingend das verbauen was man
ausgerechnet hat. Es gibt da noch die Bauteiltoleranzen die sowieso wieder
dazwischenhauen :cool:

Gruß
Dino
 
Hallo caargoo und Dino,

das sind doch schon mal gute Tipps :)

Wie hoch ist die Versorgungsspannung des OP?

Wenn Du nur 5Volt hast, wirst Du auch nicht mehr als ca. 3,5V am
Ausgang herausbekommen. ( Vcc minus ca. 1,5V )
Datenblatt befragen.

ja, die Versorgungsspannung für den OP ist 5V, dass würde die 3,5V erklären. Gibt es ein fertiges Bauteil mit dem ich die negative Versorgungsspannung für den OP erzeugen kann? Momentan benutze ich ein Steckernetzteil mit einem 7805 (ich glaub so heisst der) hinten dran.

Außerdem sollte man
die Versorgung vom OPAmp gut mit Kondensatoren filtern damit nix vom µC
draufkommt. Gleiches gilt für die Eingangsspannungen. Wenn die nicht
schnell reagieren müssen (sollen ja keine Druckstöße in ms-Bereich sein)
würde ich da für die Meßgröße und für die Referenzspannung (3,71V) auch
Kondensatoren spendieren (so ein paar nF reichen).

ist 100nF ok oder zuviel? Von denen hab ich noch ein paar hier rumfliegen, ich könnte allerdings auch andere besorgen da ich morgen sowieso in die Nähe von meinem 'Bastelladen' vorbeikomme. Verschwinden durch die Kondensatoren auch die Schwankungen am Ausgang?
Wäre es sinnvoll einen anderen OP einzusetzen?

.. 6,34kOhm ... in welcher Bastelkiste findet mal denn so nen krummen
Hund Man muß nicht zwingend das verbauen was man
ausgerechnet hat. Es gibt da noch die Bauteiltoleranzen die sowieso wieder
dazwischenhauen

ich will eine Auflösung von 1/10 tel hPa hinbekommen und da hab ich eine Verstärkung von 10,78 oder so ähnlich ausgerechnet. Naja, da hab ich ein Wert festgelegt und mir den 2 ten berechnet und in meinem 'Bastelladen' gefragt was so in der Nähe von meinem errechneten Wert liegt. Hat mich auch gewundert, dass ich so einen 'krummen' Wert bekommen habe. Vielleicht gibt's ja Hilfsmittel wie man einfacher auf die Wiederstandswerte kommt, wenn man eine bestimmte Verstärkung realisieren will. Ich bin für jeden Tipp dankbar ;).
 
Hallo,

dann versuch ich mal mein Glück bei der Problemlösung ... :D

ja, die Versorgungsspannung für den OP ist 5V, dass würde die 3,5V erklären. Gibt es ein fertiges Bauteil mit dem ich die negative Versorgungsspannung für den OP erzeugen kann? Momentan benutze ich ein Steckernetzteil mit einem 7805 (ich glaub so heisst der) hinten dran.
Der OP braucht ja nicht so viel Strom. Man könnte es mit nem 7660 machen.
Datenblatt: Anhang anzeigen ICL7660_Maxim_Voltage-Converter.pdf
den gibts mit verschiedenen Buchstaben am Anfang ... ICL7660, MAX7660, ...
das 7660 ist aber immer gleich (so wie bei den NE555)
Nach dem 7660 würde ich dann zur weiteren Siebung ne 3,3V Z-Diode setzen
damit alle Störungen raus sind. Und genug Kondensatoren (Elkos und Keramik)
um die Wandlerfrequenz vom 7660 zu unterdrücken. Der OP braucht ja nur ein
paar Volt negative Betriebsspannung. Nur um mit dem Ausgang auf 0V zu
kommen.

Dem Drucksensor würde ich sicherheitshalber auch nen eigenen Versorgungs-
zweig spendieren. Also nicht von der 5V-Schiene des µC versorgen sondern
ein eigener gesiebter 5V-Zweig.

Beim OP reicht bei der positiven Spannung so 7V aus. Du kannst also zB auch
mit nem 2ten 7660 als Verdoppler aus deinen +5V so ca 8,5-9V machen und
die mit ner 6,8V Z-Diode sieben. Und KONDENSATOREN auf die Betriebsspannung.
Lieber mehrere kleine Elkos weil die einen kleineren Innenwiderstand haben
als ein großer und dann direkt an die ICs Keramikkondensatoren (Vielschicht)
mit so ca 100nF (die hab ich hier immer als 100er-Pack). Ob X7R oder Z5U
ist bei Siebung nicht so wichtig.

Also sind wir jetzt bei der Spannungsversorgung bei ...
- +5V-Zweig für den Atmel
- +5V-Zweig für den Drucksensor
- +6,8V-Zweig für den OPAmp
- -3,3V-Zweig für den OPAmp

ist 100nF ok oder zuviel? Von denen hab ich noch ein paar hier rumfliegen, ich könnte allerdings auch andere besorgen da ich morgen sowieso in die Nähe von meinem 'Bastelladen' vorbeikomme. Verschwinden durch die Kondensatoren auch die Schwankungen am Ausgang?
Wäre es sinnvoll einen anderen OP einzusetzen?
Ich hol mir die 100nF Vielschicht immer im Hunderterpack. Meißt die X7R weil
man die dann mit 10% auch noch für andere Zwecke verwenden kann als für
Siebung. Ich löte auch viele alte Platinen aus und recycle ne Menge Teile.

Als OPAmp würde ich heutzutage den LM741 für Meßanwendungen nicht mehr
einsetzen. Der wird gerne auch Schrotflinte genannt. Der LM358/324 ist besser
aber nicht gut. Wenn man ihn zB bei Audio verwendet merkt man das er stark
rauscht. Der TL072/074 ist da schon rauschärmer. Im Moment setz ich für
so etwas einen NE???? ein. Nummer weiß ich jetzt so aus dem Kopf nicht. Muß
ich mal nachsehen.

ich will eine Auflösung von 1/10 tel hPa hinbekommen und da hab ich eine Verstärkung von 10,78 oder so ähnlich ausgerechnet. Naja, da hab ich ein Wert festgelegt und mir den 2 ten berechnet und in meinem 'Bastelladen' gefragt was so in der Nähe von meinem errechneten Wert liegt. Hat mich auch gewundert, dass ich so einen 'krummen' Wert bekommen habe. Vielleicht gibt's ja Hilfsmittel wie man einfacher auf die Wiederstandswerte kommt, wenn man eine bestimmte Verstärkung realisieren will. Ich bin für jeden Tipp dankbar ;).
Ich arbeite bei mir mit Widerständen der E12-Reihe. Also 1,0 / 1,2 / 1,5 /
1,8 / 2,2 / 2,7 / 3,3 / 3,9 / 4,7 / 5,6 / 6,8 / 8,2 => 12 Werte in einer Dekade.
Von denen hab ich jeweils Hunderterpacken liegen (100Stk ca 2-3eur)
Wenn man auf eine ganz bestimmte Verstärkung will würde ich bei zB
6,34k einen Widerstand von 5,6k nehmen und einen 1k oder 2k2 Trimmer
in Reihe. Aber für Meßanwendungen unbedingt einen 10Gang Cermet nehmen.
Die anderen Billig-Trimmer sind eher für Kontrasteinstellung bei LCDs gedacht.
Aber Hilfsmittel um auf grade Werte zu kommen gibts nicht. Entweder per
Software wieder grade richten oder die Werte so kombinieren das es paßt.
Du hast ja sowieso noch mindestens 1% Bauteiltoleranz drin die sich evtl
auch noch so kombinieren das es voll aus dem Ruder läuft. Bei mir habe ich
nur 5%er rumfliegen. Die reichen meißt aus.

Bei deiner Schaltung würde ich die 6,34k durch 6,8k ersetzen und in Reihe
zum 68k als Ausgleich nen 4k7..10k Trimmer in Reihe. Ich meine den 68k vom
Ausgang zum -Eingang des OPAmps. Dann muß man nur an einer Stelle
einstellen. Und die 3,71V-Quelle würde ich auch mit nem Trimmer in kleinem
Umfang (+/-0,5V) einstellbar machen. dann kann man einmal den Offset und
einmal die Verstärkung einstellen. Das sollte dann soweit alles passen.

Gruß
Dino
 

Über uns

  • Makerconnect ist ein Forum, welches wir ausschließlich für einen Gedankenaustausch und als Diskussionsplattform für Interessierte bereitstellen, welche sich privat, durch das Studium oder beruflich mit Mikrocontroller- und Kleinstrechnersystemen beschäftigen wollen oder müssen ;-)
  • Dirk
  • Du bist noch kein Mitglied in unserer freundlichen Community? Werde Teil von uns und registriere dich in unserem Forum.
  •  Registriere dich

User Menu

 Kaffeezeit

  • Wir arbeiten hart daran sicherzustellen, dass unser Forum permanent online und schnell erreichbar ist, unsere Forensoftware auf dem aktuellsten Stand ist und der Server regelmäßig gewartet wird. Auch die Themen Datensicherheit und Datenschutz sind uns wichtig und hier sind wir auch ständig aktiv. Alles in allem, sorgen wir uns darum, dass alles Drumherum stimmt :-)

    Dir gefällt das Forum und unsere Arbeit und du möchtest uns unterstützen? Unterstütze uns durch deine Premium-Mitgliedschaft!
    Wir freuen uns auch über eine Spende für unsere Kaffeekasse :-)
    Vielen Dank! :ciao:


     Spende uns! (Paypal)