3xGyro V1

Nomis3000

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29. Apr. 2008
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Einleitung:
Bei Modellhelicoptern, welche Massebedingt nicht träge sind, ist es üblich die Trägheit von richtigen Helicoptern mithilfe von aufwändigen Rotorkopfkonstruktionen anzustreben. Am populärsten sind für diesen Zweck sogenannte Bell/Hiller systeme. Das Bell-system sorgt mit an einer Stange, welche über einen Hebel auf den Anstellwinkel der Rotorblätter einwirkt,(flybar) angebrachten Gewichten für die nötige Trägheit. Die Hiller-Paddel hingegen verstärken die Steuereinschläge indem sie das Drehmoment des Hauptrotors und die ihn umgebende Luft dazu nutzen um den Anstellwinkel der Rotorblätter zu beeinflussen. Nun fressen solche Konstruktionen prinzipbedingt wertvolle Leistung, weshalb es sogenannte Rigid-Köpfe gibt.
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Da RC-Helis mit Rigid-Köpfen aufgrund ihrer Wendigkeit aber furchtbar zu steuern sind, wird üblicherweise schon die Taumelscheibe mit sogenannten 3-Achs Gyros angesprochen. An eben so ein 3-Achs Gyro arbeite ich mich gerade heran.
Das Prinzip ist folgendes: Wie für die Heckrotoren(Z-Achse) schon lange üblich sind die Signale der Fernsteuerung für die X(Nick) und Y(Roll)-Achse nur Drehwertvorgaben(Sollwerte). Die tatsächlichen Drehraten(Istwert) werden durch Gyroskopsensoren ermittelt. Der Regelalgorithmus versucht nun die Servos der Taumelscheibe so anzusprechen dass die Istwerte den Sollwerten entsprechen. Wie bereits geschrieben ist das für den heckrotor schon längst üblich, auch gibt es solche 3-Achs-Systeme schon längst zu kaufen, nur will ich sowas mal selber versuchen.

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Ausführung:
Als Sensoren kommen die Murata ENC-03 zum Zug, während ich den ATmega644p als Controller auserkoren habe. Die Schaltung ist übrigens nicht größer als3x3cm.
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Wie man sieht habe ich die Leiterplatten fertigen lassen, den externen Spannungsregler habe ich glücklicherweise noch mibestellt für den fall das ich dieServo-Spikes durch Elkos nicht loswerde.
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Die Schaltung war nicht ganz perfekt, im Nachhinein habe ich noch 3 Drähte quer über die Leiterplatte löten müssen.

Hier noch das Gesamte Blockschaltbild:
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Nächster Post: Die Software
 

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Software

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Blau: Alles was zwar augenscheinlich funktioniert und implementiert ist aber noch nicht am fliegenden Objekt getestet wurde, wohl aber am boden.

Rot: Hat keinen Sinn zu implementieren solange Blau nicht getestet wurde.

Im Moment habe ich 2 Probleme, die mich davon abhalten die Sachen zu testen:
1) ich kann die X,Y Regelung nicht testen da ich keine Helicopter mit Rigid-Kopf habe. Wenn die Heckregelung(Z) geht ist es aber auch schon ein Sieg.

2)Es ist zu kalt, ich kann zwar die Sensoren jederzeit über den 5.Kanal kalibrieren(Heli darf sich nicht bewegen) aber die Sensoren funktionieren bei unter -4°C nicht.

Die nächste Version kriegt auf alle Fälle temperaturresistente Sensoren.


Ach ja, der Code: Der ist noch nicht fertig, daher nur ein Schlachtfeld. Also nur für Masurchisten lesbar.
 

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Wasn das für ne Stubenfliege auf dem 2. Bild? :)

Bin selbst Jahrelang Modellheli geflogen.
Finde das Projekt interressant, würde mich vorallem mal für die finanziellen Aspekte informieren wollen.

Wenn ich mal überlege das Gyrosysteme mit oder ohne Heading Lock soviel kosten können wie der ganze Heli
(Ich red jetzt mal nicht von den "Hochleistungs-Carbon-Alu-3D-Zuchtmaschinen)
 
@Knickohr
Danke. Bei deinen Projekten brauchst du aber auch nicht bescheiden sein.


Wasn das für ne Stubenfliege auf dem 2. Bild? :)
Finde das Projekt interressant, würde mich vorallem mal für die finanziellen Aspekte informieren wollen.

Wenn ich mal überlege das Gyrosysteme mit oder ohne Heading Lock soviel kosten können wie der ganze Heli.
@Darkguardian
Das ist ein gaui EP100 SE oder auch Pocket Zoom beziehungsweise Pixy Zap genannt.

Allso ich will es mal so sagen:
Mit 400Euro kann man drei von den Gyros herstellen. Aber nur solange man nicht einen kaputtlötet und den anderen kehrvert anschließt. Also glaub mir wenn ich sage, dass soetwas zu entwickeln nicht billiger ist, als es zu kaufen.

Mit dem Finanziellen hast du mich erwischt. Ich habe das Geld von den Ferialpraxen schon längst aufgebraucht und tuhe mir somit etwas schwerer in die nächste Stufe meines Projektes einzusteigen. (ein Satz Sensoren kostet 150 Euro)

Nächstes Jahr um die selbe Zeit werde ich hoffentlich ein sehr ausgereiftes und Kompaktes Gyro vorstellen können.

Wenn ich aber bis September keine Arbeit finde gehe ich Studieren ohne ein Jahr lang meine Finanzen aufzufrischen. Somit würde mein Projekt quasi an Geldnot Sterben.

Wenn du aber interessiert bist und das Durchhaltevermögen dafür besitzt das Projekt bis zur Marktreife mitzufinanzieren(Leiterplattenbestücker gibts wie Sand am Meer), könnten wir uns den Gewinn 50/50 teilen. ;)

Ich schreibe die Features des nächsten Gyros hier nicht öffentlich hin, weil sonst noch jemand in diesem Forum auf die Idee kähme mir das nachzubauen bevor ich es gebaut hätte.
Sollte aber seltsamerweise jemand Interesse an diesem eher weniger ernst gemeinten Angebot haben, kann er mir gerne eine PM schreiben.
 
Hallo.

Bei deinen Projekten brauchst du aber auch nicht bescheiden sein.

Naja, ein paar Timer zusammen zu bauen und ein paar Sensoren anschließen, das kann wohl jeder :D

Ich würde das Projekt bis zum "bitteren" Ende durchziehen. Wenn Du das liegen läßt, kommt irgend ein Anderer auf den Gedanken. Die Idee haste ja schon preis gegeben, sogar mit Funktionsplan. Also mach weiter und schau zu, das Du das gebacken bekommst !

Thomas
 
Ich muss gestehen ich hab davor nur einen kleinen RTF FP-Heli geflogen(Walkera4#3), weshalb ich noch nicht so super fliegen kann. Außerdem hab ich noch nie ein gekauftes Gyrosystem Live gesehen.
Auf alle Fälle hab ich die Sache Heute wegen dam tollen Wetter mal ausprobiert: Getestet hab ich eigentlich nur den Regler für die Hochachse.

1.Versuch: Aufschwingen des Helis um die Hochachse: (Alpha-SpitzeSpitze ca 180Grad)
2.Versuch: Verkleinerter I-Anteil führt zu vernünftigem Regelverhalten, sauberes Schweben möglich.
3.Versuch: Feinabstimmung mit D und P-Anteil, tolles Schwebeverhalten fängt während dem Flug aber an aufzuschwingen und sich unnachvollziehbar zu verhalten. Resultat ist ein gebrochenes Fahrgestell und eine Verbogene Blatthalterwelle.

Ich werde das Projekt für eine Zeit(bis ich einen Job finde) auf Eis legen da ich mir die Reperatur nicht leisten kann. Bis dahin werde ich mich mit .NET(der WINAPI wird vermutlich nicht weiterentwickelt und .NET ist seit Version 3 auch vom WINAPI entkoppelt) und einer vernünftigen USB-Lösung beschäftigen.
 
Hi Nomis,

Resultat ist ein gebrochenes Fahrgestell und eine Verbogene Blatthalterwelle.
mir fällt da gerade was ein. Ist zwar etwas spät aber für den nächsten Versuch.

Auf Modellflugplätzen üben die mit ihren Helis immer mit nem Hula-Hoop-Reifen
unten drunter. Der ist dann mit Holzlatten (über Kreuz) am Fahrgestell
befestigt, damit man eine größere Standfläche hat und das Teil nicht so
schnell umkippt.

Aber wenn der Heli zu hart aufsetzt nützt das auch nix. Dann schlagen die
Rotorblätter so weit durch, das es dir evtl den gesamten Heckrotor mit
wegreißt. 10cm Durchbiegung ist da dann kein Problem. Mit der Hand schafft
man das garnicht. Schon ziemliche Kräfte mit am Spiel.

Gruß
Dino
 
Auf Modellflugplätzen üben die mit ihren Helis immer mit nem Hula-Hoop-Reifen
unten drunter. Der ist dann mit Holzlatten (über Kreuz) am Fahrgestell
befestigt, damit man eine größere Standfläche hat und das Teil nicht so
schnell umkippt.

Naja! Der Heli selbst wiegt nur 250 Gramm(max), ein so ein Reifen würde ihn etwas überfordern.:D

Und um ehrlich zu sein, bin ich so schlecht geflogen und hab den Heli so steil aufprallen lassen, dass er sich in den nassen Acker bohren hat müssen. Ein Hula-Hoop-Reifen hätt da keinem Heli was genutzt.:)
 
Ich konnts nicht lassen.
Hab das Ding heute mit der selben Einstellung wie bei dem Unfall fliegen lassen und bin zu dem Schluss gekommen, dass es wohl an mir gelegen hat und nicht an meiner Einstellung. Ich bin zwar wieder abgestürzt(hab den Motorschalter rechtzeitig gfunden) aber diesmal ist, bis auf die gebrochene Heißklebestelle am Fahrgestell, nichts passiert.
Dieses von mir beschriebene unnachvollziehbare Regelverhalten ist wohl darauf zurückzuführen, dass ich, der Bruchpilot, den Heli seitlich geflogen hat(also nicht geradeaus) und der Fahrtwind so seitlich auf den Heckrotor auftraf.
Mir fällt zwar keine logische Erklärung dazu ein aber ich kann das Problem mit diesem seitlichen Fliegen reproduzieren.

Edit: Mist! Jetzt regnets. Dabei wollt ich nochmal fliegen.
EditEdit: Es hat aufgehört zu Regnen und bin noch eine Runde geschwebt. Ich bin der Meinung dass das Prinzip des Reglers, so wie es jetzt ist, stimmt.
Zwischenzeitlich hab ich zwar daran gezwiefelt, aber nun denke ich dass selbst die Hersteller der kommerziellen Gyros nur mit Wasser kochen.
 

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