Nun möchte ich Euch auch mein derzeit aktuelles Projekt nicht vorenthalten.
In unserer Sternwarte (Wilhelm-Förster-Sternwarte Berlin) steht ein historisches Instrument in einer 11m-Kuppel (Gebaut 1889 von der Firma Carl Bamberg in Berlin Friedenau, Öffnung 314mm, Brennweite 5m, Gewicht mit Montierung 4,5 t ).
Dieses Teleskop hat keine Vollmotorisierung, d.h. die Einstellung der Objekte erfolgt mit Skalen an den Achsen. Lediglich für eine 2stündige Nachführung wurde vor ca 14 Jahren ein Nachführmotor samt Steuerung angebaut, der ein Zahnsegment über einen kleinen Kreisausschnitt bewegen kann - reicht für ca. 2h. Danach muss zurückgefahren werden für die nächsten 2 Stunden.
Im gleichen Zeitpunkt wurden an den beiden Achsen Absolutencoder von TWK angebaut (da war ich selbst erstaunt, dass es damals bereits Absolutencoder gab). Die von dort gewonnenen Werte wurden auf einer kleinen Handbox angezeigt. Die Handbox ist an einem sehr langen Kabel, damit man sie auch mit hoch auf die Treppe nahmen kann. Leider passiert es leicht, dass das Kabel von der Treppe überrrolt wird - also nicht wirklich praktisch. Da es für die Steuerung inkl. Anzeige keinerlei Unterlagen gibt, gilt es, zumindest für die Poaitionsanzeige eine neue Geschichte zu bauen. Dabei bleibt die Motorsteuerung unangetastet, da sie funktioniert.
Zielvorstellungen:
Anzeige der aktuellen Position an einer gut lesbaren (auch im Dunkeln) Anzeige an einer der Kuppelwände. Dabei müssen die Werte auch von der Treppe aus (also wenn man am Okular klebt) erkennbar sein. Die Anzeige der Werte soll dabei nicht in Stundenwinkel und Deklination sondern in Rektaszension und Deklination erfolgen, weil die Kataloge der Objekte in Reakszension angegeben sind. Die Werte zur Anzeige sollen per Funk übertragen werden, da keine Kabelverlegung möglich ist.
Wünschenswert wäre eine 2. Anzeigereihe für evtl. vorgegebene Zielkoordinaten. Damit könnte man dann solange mit der Feineinstellung am Rohr drehen, bis die Zielkoordinaten erreicht sind.
Bisher verlor die Steuerung teilweise ihre Offsetwerte, also die Eichung auf die Nullkoordinaten. Das soll nun dauerhaft funktionieren.
Option von meiner Seite aus ist ein weiterer Funkempfänger mit USB-Seriell für den Anschluss an einen PC (der auch dort aufgestellt wird) für die Übergabe von Zielkoordinaten an die Anzeige bzw. Abfrage der aktuellen Koordinaten für eine Liveanzeige in Sternkartenprogrammen. Als Schnittstelle kommt dabei das LX200-protokoll zum Einsatz, was die meisten Sternenkartenprogramme verstehen.
mein Plan:
Zunächst galt es, die Encoder von der bisherigen Anlage abzukoppeln. Zum Glück ist das der bisherigen Steuerung egal und sie funktioniert auch ohne, zeigt dann aber nichts mehr an.
Derzeit kämpfe ich mit der Abfrage der Daten von den Encodern. Diese erfolgt per SSI-Interface. Dafür experimentiere ich derzeit mit einem Atmega8-Modul und 2 MAX488 für als Treiber für RS422 / RS485. Ich hoffe aber, dass ich das bald hinbekomme. Die Encoder senden Werte binär jeweils für die ANzahl der Umdrehungen und den Wert der aktuellen Position. Multiturn deshalb, weil die Encoder per Zahnriemen mit Übersetzung angebaut sind. Hier muss also dann umgerechnet werden. Die Encoder selbst haben eine Auflösung von 12 bit, also für eine Handeinstellung mehr als ausreichend. Wenn esfunktioniert, kommt die Elektronik in ein kleines Gehäuse und ab damit in die Gußsäule der Bedineinheit. Per TTL-seriell wird das Modul dann mt dem Hauptmodul verbunden - ein Funkmodul mit Atmega128, RTC. Diese Gerätetrennung muss sein, da die Encoder eine sehr hohe Mindesttaktrate fordern, womit ein so kleiner Kerl doch voll beschäftigt ist, Dann noch die Funkfirmware für 1:n dazu, das wird nix. Ausserdem muss das Funkmodul eh aus dem Gußkasten raus, sonst wird es nix mit funken.
Das Hauptmodul fragt die aktuellen Werte vom SSI-Modul ab, rechnet sie anhand der aktuellen Zeit (UT) und dem Standort um in Rektaszension (der Encoder liefert den Stundenwinkel). Die Firmware ist für die Bedienung mehrerer Funksensoren ausgelegt. Damit werden die aktuellen Werte an alle verbundenen Sensoren übertragen - an die Großanzeige und wenn vorhanden den am PC angeschlossenen Empfänger.
Die Hauptsteuerung bekommt auch noch 4 Tasten und ein 2x8-LCD-Display, aber nur für Kontrollzwecke. Die Eichung erfolgt per Menüführung und die Offsets werden im EEPOROM gespeichert. Die Uhr kann per Software über das Funkmodul am PC gestellt werden. Danach Langzeitbufferung mit ColdCap. Auf GPS oder DCF muss ich verzichten - kein Empfang in der Kuppel wegen Blechbeplankung. Geht aber auch ohne hinreichend genau.
Nun die Großanzeige. Hier hab ich lange überlegt. Ein LCD geht nicht wegen Umgebungsdunkelheit und schlechter lesbarkeit aus verschiedenen Winkeln. Also doch 7Segment. Die gibts ja tatsächlich noch. Zum Einsatz kommen 4x4 5,8mm von Knightbright in rot. Angesteuert werden diese mit 4 SAA1064, die vom Funksensormodul per i2c gesteuert werden. Das ganze kommt in einen Bilderrahmen und an die Wand. AUfgrund der Leiterplattengröße hab ich mich für Handverdrahtung entschieden - mühsam, aber was solls.
Ich halte Euch auf dem Laufenden.
Michael
In unserer Sternwarte (Wilhelm-Förster-Sternwarte Berlin) steht ein historisches Instrument in einer 11m-Kuppel (Gebaut 1889 von der Firma Carl Bamberg in Berlin Friedenau, Öffnung 314mm, Brennweite 5m, Gewicht mit Montierung 4,5 t ).
Dieses Teleskop hat keine Vollmotorisierung, d.h. die Einstellung der Objekte erfolgt mit Skalen an den Achsen. Lediglich für eine 2stündige Nachführung wurde vor ca 14 Jahren ein Nachführmotor samt Steuerung angebaut, der ein Zahnsegment über einen kleinen Kreisausschnitt bewegen kann - reicht für ca. 2h. Danach muss zurückgefahren werden für die nächsten 2 Stunden.
Im gleichen Zeitpunkt wurden an den beiden Achsen Absolutencoder von TWK angebaut (da war ich selbst erstaunt, dass es damals bereits Absolutencoder gab). Die von dort gewonnenen Werte wurden auf einer kleinen Handbox angezeigt. Die Handbox ist an einem sehr langen Kabel, damit man sie auch mit hoch auf die Treppe nahmen kann. Leider passiert es leicht, dass das Kabel von der Treppe überrrolt wird - also nicht wirklich praktisch. Da es für die Steuerung inkl. Anzeige keinerlei Unterlagen gibt, gilt es, zumindest für die Poaitionsanzeige eine neue Geschichte zu bauen. Dabei bleibt die Motorsteuerung unangetastet, da sie funktioniert.
Zielvorstellungen:
Anzeige der aktuellen Position an einer gut lesbaren (auch im Dunkeln) Anzeige an einer der Kuppelwände. Dabei müssen die Werte auch von der Treppe aus (also wenn man am Okular klebt) erkennbar sein. Die Anzeige der Werte soll dabei nicht in Stundenwinkel und Deklination sondern in Rektaszension und Deklination erfolgen, weil die Kataloge der Objekte in Reakszension angegeben sind. Die Werte zur Anzeige sollen per Funk übertragen werden, da keine Kabelverlegung möglich ist.
Wünschenswert wäre eine 2. Anzeigereihe für evtl. vorgegebene Zielkoordinaten. Damit könnte man dann solange mit der Feineinstellung am Rohr drehen, bis die Zielkoordinaten erreicht sind.
Bisher verlor die Steuerung teilweise ihre Offsetwerte, also die Eichung auf die Nullkoordinaten. Das soll nun dauerhaft funktionieren.
Option von meiner Seite aus ist ein weiterer Funkempfänger mit USB-Seriell für den Anschluss an einen PC (der auch dort aufgestellt wird) für die Übergabe von Zielkoordinaten an die Anzeige bzw. Abfrage der aktuellen Koordinaten für eine Liveanzeige in Sternkartenprogrammen. Als Schnittstelle kommt dabei das LX200-protokoll zum Einsatz, was die meisten Sternenkartenprogramme verstehen.
mein Plan:
Zunächst galt es, die Encoder von der bisherigen Anlage abzukoppeln. Zum Glück ist das der bisherigen Steuerung egal und sie funktioniert auch ohne, zeigt dann aber nichts mehr an.
Derzeit kämpfe ich mit der Abfrage der Daten von den Encodern. Diese erfolgt per SSI-Interface. Dafür experimentiere ich derzeit mit einem Atmega8-Modul und 2 MAX488 für als Treiber für RS422 / RS485. Ich hoffe aber, dass ich das bald hinbekomme. Die Encoder senden Werte binär jeweils für die ANzahl der Umdrehungen und den Wert der aktuellen Position. Multiturn deshalb, weil die Encoder per Zahnriemen mit Übersetzung angebaut sind. Hier muss also dann umgerechnet werden. Die Encoder selbst haben eine Auflösung von 12 bit, also für eine Handeinstellung mehr als ausreichend. Wenn esfunktioniert, kommt die Elektronik in ein kleines Gehäuse und ab damit in die Gußsäule der Bedineinheit. Per TTL-seriell wird das Modul dann mt dem Hauptmodul verbunden - ein Funkmodul mit Atmega128, RTC. Diese Gerätetrennung muss sein, da die Encoder eine sehr hohe Mindesttaktrate fordern, womit ein so kleiner Kerl doch voll beschäftigt ist, Dann noch die Funkfirmware für 1:n dazu, das wird nix. Ausserdem muss das Funkmodul eh aus dem Gußkasten raus, sonst wird es nix mit funken.
Das Hauptmodul fragt die aktuellen Werte vom SSI-Modul ab, rechnet sie anhand der aktuellen Zeit (UT) und dem Standort um in Rektaszension (der Encoder liefert den Stundenwinkel). Die Firmware ist für die Bedienung mehrerer Funksensoren ausgelegt. Damit werden die aktuellen Werte an alle verbundenen Sensoren übertragen - an die Großanzeige und wenn vorhanden den am PC angeschlossenen Empfänger.
Die Hauptsteuerung bekommt auch noch 4 Tasten und ein 2x8-LCD-Display, aber nur für Kontrollzwecke. Die Eichung erfolgt per Menüführung und die Offsets werden im EEPOROM gespeichert. Die Uhr kann per Software über das Funkmodul am PC gestellt werden. Danach Langzeitbufferung mit ColdCap. Auf GPS oder DCF muss ich verzichten - kein Empfang in der Kuppel wegen Blechbeplankung. Geht aber auch ohne hinreichend genau.
Nun die Großanzeige. Hier hab ich lange überlegt. Ein LCD geht nicht wegen Umgebungsdunkelheit und schlechter lesbarkeit aus verschiedenen Winkeln. Also doch 7Segment. Die gibts ja tatsächlich noch. Zum Einsatz kommen 4x4 5,8mm von Knightbright in rot. Angesteuert werden diese mit 4 SAA1064, die vom Funksensormodul per i2c gesteuert werden. Das ganze kommt in einen Bilderrahmen und an die Wand. AUfgrund der Leiterplattengröße hab ich mich für Handverdrahtung entschieden - mühsam, aber was solls.
Ich halte Euch auf dem Laufenden.
Michael