unglaublicher Effekt

hage

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12. Sep. 2010
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Hallo Forum,

ich hatte heute einen unglaublichen Fehler den ich Euch nicht
vorenthalten möchte.
Ich baue mir gerade einen 2 Punktregler zur
Steuerung einer Umwälzpumpe für Warmwasserkollektoren.
Die Hardware besteht aus einem ATMEGA 168 mit 4 x 20 LCD,
Drehencoder zur Bedienung und DS 1820 als Sensoren.
Das Programm lief bereits auf einer provisorischen
(Drahtverhau)- Hardware völlig problemlos.
Nach dem Aufbau auf einer Leiterplatte und Anpassung einiger
Portpins an die neue Hardware, habe ich die Software geflasht
und alles läuft wunderbar.
Dann die große Überraschung:
Wenn der ISP Anschluß abgezogen wird, kann man wie gewohnt
mit dem Drehencoder durch das Menue blättern. In dem Augenblick
aber, in dem der Taster vom Encoder betätigt wird, hängt das Programm
für ca 25 sec und läuft dann wie gewohnt weiter !?
Absolut reproduzierbar, mit ISP alles o.k. ohne ISP führt das drücken des
Taster zum einfrieren des Programms.

Das Datenblatt vom ATMEGA zeigte keine Besonderheiten bezgl.
des PORT Pin für den Taster. Auch die Messung der Versorgungsspg.
mit dem Multimeter ergab nichts auffälliges.Weitere Messungen mit dem
Scope zeigte auch nur saubere Spannungen. Langsam war ich mit meinem
Latein am Ende, bis der Zufall weiterhalf.
Zufällig ließ ich den Tastkopf an dem 5V Anschluß des ISP 'angehakt' während
ich mehr oder wenig ratlos mit dem Encoder durchs Programm blätterte und
den Taster auslöste. Der Fehler trat auch mit angeschlossenem Tastkopf nicht
mehr auf.
Die Lösung:
Ein Tantal mit 10uF parallel zu C1 und die Schaltung läuft einwandfrei!

Der Fehler, vermutlich wilde Schwingungen die mir mein altes Hameg 205 nicht
anzeigt, bzw. die Tastkopfkapazität schon reicht um die Schwingung zu dämpfen!

Wenn ich alles fertig habe stelle ich das Projekt gerne ein, wenn Interesse besteht.
Es gibt ein paar Besonderheiten, wie ich meine. Da ist zum einen das Programm Menue
mit Drehencoder und die freie Zuordnung der DS 1820 Sensoren, die nach evtl. Austausch
autom. vom Programm erkannt und zuordbar sind.


Euch einen schönen Abend, ich trinke nun erst einmal ein Bier auf diese Lösung.

Gruß
hage
 

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  • ISP Anschluß.pdf
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Hallo hage,

ich pack die PDF mal als PNG rein ...
hage_Encoder.png
dann muß man es nicht erst runterladen um es zu sehen.

Die Lösung:
Ein Tantal mit 10uF parallel zu C1 und die Schaltung läuft einwandfrei!

Der Fehler, vermutlich wilde Schwingungen die mir mein altes Hameg 205 nicht
anzeigt, bzw. die Tastkopfkapazität schon reicht um die Schwingung zu dämpfen!
nicht nur Schwingungen. Du wirst bei deinen wenigen 100nF (oder so) mit Sicherheit auch Einbrüche in der Betriebsspannung haben. Ich hab alleine für den Controller bereits einen 10-22µF spendiert. Der Rest wird auch nach gut Dünken mit 10-22µF an Stellen mit etwas mehr Verbrauch (LCD-Display, ...) versehen. Parallel zu jedem Elko liegt auch ein 100nF Keramik.

Sie mal bei den Schaltungen hier im Forum nach. Da hab ich grade was von nem 100nF Kondensator reingestellt.
(Tasterentprellung). Das Ergebnis bei der Messung hätte ich auch nie so extrem erwartet.

Gruß
Dino
 
Hallo Dino03,

vielen Dank für die Konvertierung in .png und
den Link zur Tastenentprellung.

Einbrüche der Betriebsspannung schließe ich in diesem Fall aus.
1. hätte der ISP kaum Einfluss darauf, weil er ja noch mit versorgt werden muss
2. es sind mehrere Elkos, parallel mit 100nF Kerko, auf dem Board verteilt,
u.a. direkt unter dem Controller, im Layoutausschnitt nicht zu sehen
3. die paar pF vom Tastkopf dürften die Versorgungsspg. kaum stützen

Naja und wenige 100nF? Es sind immerhin 3 Stück relativ nah gesetzt

In diesem Fall gehe ich doch eher von einer zufällig entstehenden Schwingneigung aus.

Wie dem auch sei, nicht ganz so einfach zu erklären. Solche Fehler sind
manchmal doch nur schwer zu lokalisieren und manchmal hilf der Zufall
ein wenig mit.

Gruß
hage
 
Hallo Hage!

Ich freu mich ja für dich, wenn es das wirklich gewesen sein soll.....
aber so ganz kann ich es jetzt nicht glauben. :wink:

Als ich deine Zeilen gelesen habe kam mir das ein wenig bekannt vor.
So ein ähnliches Phänomen hatte ich auch mal.
Leider habe ich die "Lösung" des Problems nicht mehr genau im Kopf. :(
Ich bin aber der Meinung, dass es an einer nicht ordnungsgemäßen GND-Verbindung gelegen hat.

Wie dem auch sei...
Bei solchen Fehlern hilft meistens nur "Kollege" Zufall, um nicht zu verzweifeln. :wink:

Grüße,
Cassio
 
Schade dass Deine Informationen unvollständig sind, hage. Oder habe ich etwas übersehen?
Es wäre interessant zu wissen:
1) An welchem Portpin Dein Schalter angeschlossen ist.
2) Die vollständige Belegung des ISP-Ports (damit wir nicht Datenblatt wälzen müssen).
3) Die Länge der Strippe zur Leitung.

Jedenfalls hatte ich sowas vor vielen Jahren auch mal, bei 'ner Produktionsmaschine. Mit angeschlossenem Oszilloskop an der "verdächtigen" Leitung lief die Maschine prächtig. Doch in dem Moment, wo ich die Tastspitze abnahm, stand die Maschine. Absolut reproduzierbar.
Dann fand ich genau wie Du heraus, dass es gar nicht das Oszi sein muss. Ein Stück Draht (ein Meter) reichte schon, damit die Kiste lief. Einfach einseitig an die Stelle angelötet, wo ich sonst mit dem Oszi zugange war; das andere Ende frei in der Luft.
Als nächstes habe ich den Draht mit 'nem Seitenschneider Stück für Stück kürzer gemacht.
Bei nur noch etwa 25cm (frei aus dem Gedächtnis) war der Punkt erreicht, wo die Maschine einfror.

Des Rätsels Lösung: Das Signal, das zu mehreren Leiterplatten führte, war am Ende
nicht korrekt terminiert.
Das angeschlossene Drahtstück bedämpfte die Reflexion, so dass gerade eben alles im grünen Bereich war und die Kiste lief.

Das Gemeine: Mit dem Oszi hast Du wohl keine Chance, sowas zu finden.
Wer misst misst Mist. Er verfälscht eben mitunter auch das, was er messen will, bis zur völligen Unbrauchbarkeit. Ich sage nur: "Schrödingers Katze"! :)
Tja, wie real ist die "Realität", wenn wir durch Beobachtung permanent den Wellenzustand kollabieren lassen und damit die Weichen stellen für das, was "tatsächlich (und nicht nur potenziell) war" ist? :)

Jedenfalls schließt man keine langen Strippen direkt an 'nen IC an (Ausnahme: RS485 und so), schon gar nicht in industrieeller Umgebung, wo jeder nur denkbare Stördreck in die Leitungen einstreut.
Möglicherweise hat in Deinem Fall 'ne Reflexion zweimal direkt hintereinander 'nen Interrupt ausgelöst, noch bevor der erste abgearbeitet war?
 

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