Hallo,
ich möchte euch meinen neuen Kopfhörerverstärker vorstellen. "Schon wieder ?" wird vielleicht jetzt der eine oder andere fragen. Ja, es gab schon einen und so lange her ist das noch gar nicht. Der Hauptgrund für den neuen war das Gehäuse. Das bestand beim Vorgänger äußerlich aus Messing und diese Legierung ist ja nicht so ganz unkritisch. Meine Versuche, das mit Hobbymitteln zu versiegeln, waren nicht erfolgreich und als mir dann dieses Gehäuse hier :
http://www.avr-praxis.de/forum/showthread.php?2594-Wohnzimmertaugliches-Geh%E4use
über den Weg lief, war der Grundstein gelegt. Dann fand ich auch noch einen für meine Bedürfnisse genau passenden Kopfhörer-Endstufen-IC und das Projekt war geboren.
Nach den Erfahrungen mit der Version 1 habe ich das Konzept nochmal überarbeitet. Die Eingangswahl gibt es nicht mehr, weil brauche ich praktisch doch nicht. Die Stromversorgung kommt jetzt aus einem externen Schaltnetzteil, so dass ich im Gerät nicht mehr mit Netzspannung hantieren muss.
Geblieben sind der PGA2310 zur Lautstärkeeinstellung und der Drehencoder. Letzterer realisiert jetzt wirklich sämtliche Bedienfunktionen, d.h. neben der Lautsstärkeeinstellung auch das Einschalten, das Ausschalten sowie das De-/Aktivieren des Mutings. Bis auf das Einschalten sind alle Funktionen auch per IR (RC5) fernbedienbar.
So sieht er aus :
Den Drehencoder habe ich auf die rechte Seite "verbannt" (einfach eine der dort vorhandenen Öffnungen nachgenutzt). Im Regelfall bediene ich sowieso per IR und wollte angesichts dessen nicht riskieren, die Gehäusefront zu "verschandeln".
Die Endstufe ist jetzt mit einem TPA 6120 realisiert und dieser IC hat's audiotechnisch echt in sich (CFA!). Damit der stabil läuft, muss man sich im Aufbau aber an ein paar Spielregeln halten und vor allem auch irgendwie die Kühlung realisieren. Den IC gibt's nur im SOIC-Gehäuse mit Thermal-Pad an der Unterseite. Das Pad wird normalerweise Reflow mit einer entsprechenden Kupferfläche verlötet, die aber wegen parasitärer Kapazitäten nicht auf der Bestückungsebene liegen darf. Bei der empfohlenen Betriebsspannung von +/- 15V ergeben sich ca. 600mW Verlustleistung. Durch Reduktion der Betriebsspannung auf +/-8V habe ich die Verlustleistung soweit gesenkt, dass eine relativ kleine, dünne Kühlfahne ausreichend ist, die ich vor dem Auflöten des IC thermisch mit dem Pad verbunden habe (siehe Bild, links unten):
Im Hinblick auf Stabilität habe ich den Feedback-Widerstand auf 2kOhm und den Ausgangswiderstand auf 12Ohm erhöht. Das und die Reduktion der Betriebsspannung reduzieren zwar die Audioperformance etwas, aber die Werte sind immer noch super - und wer braucht schon einen Frequenzgang bis 100 MHz.
Die symmetrische Betriebsspannung für den Audioteil ist auch wieder mit einem DC/DC-Wandler erzeugt. Versuche zuvor haben gezeigt, dass die bei der version 1 verwendete, aufwendige Siebung und Stabilisierung hier unnötig ist. Die 47µF am PGA und am TPA sind keramische Kondensatoren, so dass sich die üblichen 100nF parallel an diesen Stellen erübrigen.
Das Display stammt aus dem XDS (siehe Link weiter oben). Dessen Stromverbrauch ist recht ordentlich (ca. die Hälfte des gesamten Geräts), aber dieses dezent fluoreszierende Blau hat echt was und passt perfekt zum Gehäuse.
Schaltung und Code gibt's im Anhang. Programmiert ist das Ganze wie bei mir üblich komplett in Assembler. Das Ausschalten erfolgt jetzt über den ATTiny und ist deshalb auch per Fernbedienung möglich.
Gruß
Pirx
ich möchte euch meinen neuen Kopfhörerverstärker vorstellen. "Schon wieder ?" wird vielleicht jetzt der eine oder andere fragen. Ja, es gab schon einen und so lange her ist das noch gar nicht. Der Hauptgrund für den neuen war das Gehäuse. Das bestand beim Vorgänger äußerlich aus Messing und diese Legierung ist ja nicht so ganz unkritisch. Meine Versuche, das mit Hobbymitteln zu versiegeln, waren nicht erfolgreich und als mir dann dieses Gehäuse hier :
http://www.avr-praxis.de/forum/showthread.php?2594-Wohnzimmertaugliches-Geh%E4use
über den Weg lief, war der Grundstein gelegt. Dann fand ich auch noch einen für meine Bedürfnisse genau passenden Kopfhörer-Endstufen-IC und das Projekt war geboren.
Nach den Erfahrungen mit der Version 1 habe ich das Konzept nochmal überarbeitet. Die Eingangswahl gibt es nicht mehr, weil brauche ich praktisch doch nicht. Die Stromversorgung kommt jetzt aus einem externen Schaltnetzteil, so dass ich im Gerät nicht mehr mit Netzspannung hantieren muss.
Geblieben sind der PGA2310 zur Lautstärkeeinstellung und der Drehencoder. Letzterer realisiert jetzt wirklich sämtliche Bedienfunktionen, d.h. neben der Lautsstärkeeinstellung auch das Einschalten, das Ausschalten sowie das De-/Aktivieren des Mutings. Bis auf das Einschalten sind alle Funktionen auch per IR (RC5) fernbedienbar.
So sieht er aus :
Den Drehencoder habe ich auf die rechte Seite "verbannt" (einfach eine der dort vorhandenen Öffnungen nachgenutzt). Im Regelfall bediene ich sowieso per IR und wollte angesichts dessen nicht riskieren, die Gehäusefront zu "verschandeln".
Die Endstufe ist jetzt mit einem TPA 6120 realisiert und dieser IC hat's audiotechnisch echt in sich (CFA!). Damit der stabil läuft, muss man sich im Aufbau aber an ein paar Spielregeln halten und vor allem auch irgendwie die Kühlung realisieren. Den IC gibt's nur im SOIC-Gehäuse mit Thermal-Pad an der Unterseite. Das Pad wird normalerweise Reflow mit einer entsprechenden Kupferfläche verlötet, die aber wegen parasitärer Kapazitäten nicht auf der Bestückungsebene liegen darf. Bei der empfohlenen Betriebsspannung von +/- 15V ergeben sich ca. 600mW Verlustleistung. Durch Reduktion der Betriebsspannung auf +/-8V habe ich die Verlustleistung soweit gesenkt, dass eine relativ kleine, dünne Kühlfahne ausreichend ist, die ich vor dem Auflöten des IC thermisch mit dem Pad verbunden habe (siehe Bild, links unten):
Im Hinblick auf Stabilität habe ich den Feedback-Widerstand auf 2kOhm und den Ausgangswiderstand auf 12Ohm erhöht. Das und die Reduktion der Betriebsspannung reduzieren zwar die Audioperformance etwas, aber die Werte sind immer noch super - und wer braucht schon einen Frequenzgang bis 100 MHz.
Die symmetrische Betriebsspannung für den Audioteil ist auch wieder mit einem DC/DC-Wandler erzeugt. Versuche zuvor haben gezeigt, dass die bei der version 1 verwendete, aufwendige Siebung und Stabilisierung hier unnötig ist. Die 47µF am PGA und am TPA sind keramische Kondensatoren, so dass sich die üblichen 100nF parallel an diesen Stellen erübrigen.
Das Display stammt aus dem XDS (siehe Link weiter oben). Dessen Stromverbrauch ist recht ordentlich (ca. die Hälfte des gesamten Geräts), aber dieses dezent fluoreszierende Blau hat echt was und passt perfekt zum Gehäuse.
Schaltung und Code gibt's im Anhang. Programmiert ist das Ganze wie bei mir üblich komplett in Assembler. Das Ausschalten erfolgt jetzt über den ATTiny und ist deshalb auch per Fernbedienung möglich.
Gruß
Pirx