Atmel AVRs - Minimalbeschaltung und Erklärung der wichtigsten Pins

dino03

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27. Okt. 2008
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Hallo zusammen,

und schon kommt das nächste Thema ;)
Hier soll für Anfänger erklärt werden was ein Atmel denn so benötigt um
lebensfähig zu sein. Als Grundstock erst einmal ein wenig Lesestoff von
Atmel ... Nennt sich Design-Guides. Also wie man was machen sollte.
Die helfen bei Fragen schon mal etwas weiter.

Infos von mir kommen dann noch ...
 
Interessantes Lesezeug, muss ich schon sagen.

Und ich habe dann auch gleich die Frage zu der Schaltung auf der Seite 13 vom doc2521. Da ist eine Spule gezeichnet auf dem VCC-Pin. Schön, aber brauche ich diese Spule auch dann, wenn ich sie schon am Ausgang vom "Netzteil" dran habe?

Grüsse
Heinrich
 
Hallo Heinrich,

Und ich habe dann auch gleich die Frage zu der Schaltung auf der Seite 13 vom doc2521. Da ist eine Spule gezeichnet auf dem VCC-Pin. Schön, aber brauche ich diese Spule auch dann, wenn ich sie schon am Ausgang vom "Netzteil" dran habe?
Was man wie machen sollte .... Aber nicht machen muß ;) :D :p
Beim AVCC würde ich ne Spule oder nen Widerstand in die Betriebsspannung
legen damit die/der dann mit dem Kondensator zwischen AVCC und AGND dann
einen Tiefpaß bilden kann. Aber beim Vcc ... Naja ... Geschmackssache. Meiner
Meinung nach kann man sich das sparen. Aber da kommen noch Infos.

- Spannungsversorgung (erledigt)
- Taktversorgung und Wiederbelebung
- Programmieranschluß und kleine Fallen

Also die allernotwendigsten Dinge um den Atmel lebensfähig zu bekommen.

Gruß
Dino
 
Die Spannungsversorgung - Lebenssaft für den Atmel ...

Das wichtigste zuerst. Ein Chip braucht auch Saft zum Leben :D und zwar
an allen Anschlüssen die dafür vorgesehen sind.

Eins vorweg : Abblock-Kondensatoren gehören direkt an die Pins (sehr nahe
an das IC
) sonst kann man sie sich auch sparen weil sie dann nichts bringen.
Lange Leiterbahnen wirken wie Induktivitäten (Spulen) und behindern den
Stromtransport wenn man schnell mal was braucht. Darum so dicht wie
möglich an die Chips.

Vcc und GND : Das sind die Anschlüsse, die für die Versorgung des digitalen
Innenlebens benutzt werden. Wenn die mehrfach vorhanden sind, dann
müssen sie auch mehrfach angeschlossen werden. Da hat sich schon jemand
was dabei gedacht. Die haben nicht nur überzählige Pins einfach da dran
angeschlossen. Wenn mehrfach Pins für Vcc und GND vorhanden sind dann
wurde das so gemacht damit sich der Strom zu den IO-Ports und der inneren
Logik besser auf dem Chip verteilt und nicht an wenigen Stellen hohe Ströme
entstehen. Also auch wirklich alle Anschlüsse für Vcc und GND verwenden.
Dazu gehört natürlich an jedes Vcc/GND-Pärchen auch ein Kondensator mit
etwa 100nF (NANO-Farad) in Keramik um Stromspitzen aufzufangen
und die restliche Elektronik vor Störungen durch die hohen Frequenzen des
Prozessors zu schützen. Darum nennen sich die auch Abblock-Kondensatoren.
Notfalls gehen auch Folienkondensatoren. Aber keine Folienwickel sondern
welche mit Folienstapeln.

AVcc und AGND : Das sind die Anschlüsse für die analogen Komponenten
des Atmels. Also der Analog-Digital-Wandler. Diese Pins sollte man auch
anschließen. Auch wenn man den ADC nicht benötigt. Das steht auch
so im Datenblatt. Wenn man den ADC benutzt und genaue Ergebnisse haben
möchte, dann sollte man die Versorgung zum AVcc über eine kleine Drossel
mit 10..22µH (Micro-Henry) filtern. Alternativ geht auch ein kleiner Widerstand
von 47 bis 100 Ohm. Auf jeden Fall gehört wieder ein Kondensator von 100nF
zwischen AVcc und AGND.

Je nach Strom, der über die Ports des Atmels fließt sollte man noch einen
kleinen Elko von 10µF bis 47µF in die Nähe setzen. Elkos haben einen höheren
Innenwiderstand als ein Keramik-Kondensator und sind darum etwas träger
beim Nachliefern von Energie. Dafür haben sie aber mehr Energie im Vorrat.
Einer sollte aber für den Atmel reichen. Elkos verteilt man überall dort, wo
man schnell mal etwas mehr Energie benötigt. Zum Beispiel bei den Treibern
für LEDs oder bei ICs die hohe Frequenzen verarbeiten müssen und dadurch
ab und zu mal etwas mehr Strom brauchen. Dabei gilt wieder, lieber mehrere
kleine Elkos dort verteilen wo der Strom benötigt wird als einen großen für
alles. Der große kommt nur direkt an den Gleichrichter oder den Anschluß
für die Gesamtversorgung um alles ein wenig zu glätten. Bei großen Elkos
gilt ungefähr 470 - 1000µF pro benötigtem Ampere. Aber wo man die kleinen
nun überall verteilt ist auch ein wenig Geschmacks- und Erfahrungssache.
Manchmal reicht auch ein kleiner Elko für 3-4 ICs. Das hängt immer etwas
vom Stromverbrauch der einzelnen Chips ab. Wenn einer für mehrere ICs da
ist dann gehört der natürlich so platziert das auch alle Chips ihre benötigte
Energie gut davon bekommen können.

Ich hab da in nem anderen Forum was informatives gefunden (hab nach was
ganz anderem gesucht ;) ) ...
MikroKopter-Forum - Problem m. 3V Versorgung - Beitrag #12
ufo-juergen - #12 19.11.2007 14:10
Was generelles zu der Sauberkeit von Betriebsspannungen. Wenn man in einem Prozessorsystem rum misst, wird man erschreckt feststellen, was auf den Spannungspins los ist. Trotzdem funktioniert's. Wenn man mal im schnöden PC auf entsprechende Leitungen geht, ist das extrem. Man kann kurze Einbrüche bis zur halben Betriebsspannung sehen. Trotzdem funktioniert's. Der Grund ist, dass erst am jeweiligen Chip die Spannung gültig ist. Dazwischen liegen Leitungsinduktivitäten und am Ende gibt's meistens noch Stützkondensatoren und Leitungskapazität. Außerdem arbeitet das System mit definierten Logikpegeln, die < als die Betriebsspannung (High) und > als GND sind (Low). Das "logische" Spannungsfenster merkt also gar nichts von den Störspannungen auf der Versorgung.

Noch ein Irrtum. Wenn man direkt hinter dem Spannungsregler einen fetten C macht, sieht an diesem Punkt die Spannung hervorragend aus. Direkt am Ort des Verbrauchs (Chip) können trotzdem Spikes zu sehen sein, die durch steile Schaltflanken im Chip entstehen. Fazit: ordentliche, HF-taugliche Stützkondensatoren am Ort des Geschehens können mehr bewirken, als ein paar µF mehr am Siebkondensator.

Noch eine Info für Elektronik-Neulinge: Oft sieht man, dass einem Elko noch ein Keramikkondensator parallel geschaltet ist. Das hängt mit der hohen Induktivität eines Elkos zusammen. Wenn zeitlich ein sehr kurzer Spannungseinbruch stattfindet, liefert selbst der dickste Elko keine Energie zum Puffern, weil seine Induktivität den Strom verzögert. Die "Spannungssenke" ist also schon vorbei, bis der Ausgleich durch den Elko erfolgen kann. Keramikkondensatoren haben von Hause aus eine sehr geringe Induktivität und übernehmen den Job für den Elko bei sehr kurzen Störungen.

Das sieht dann folgendermaßen aus ...
Mega8_Mini-1.png
links ohne und rechts mit Drossel für die ADC-Versorgung.
... und damit lebt der Atmel :D

Da ich ein super Programm gefunden habe (Fritzing) hier auch als Steckbrett-
Versionen ...
Mega8_Steck-1.png Mega8_Steck-2.png
Das Proggi gibts hier ... http://fritzing.org/

Gruß
Dino
 
Der ADC muss nicht beschaltet werden wenn er nicht verwendet wird ;) Und wenn er verwendet wird sollte man ihn so beschalten wie man das braucht (Datenblatt)
 
AVcc muss angeschlossen werden! Laut Atmel.

Hallo,

Der ADC muss nicht beschaltet werden wenn er nicht verwendet wird ;) Und wenn er verwendet wird sollte man ihn so beschalten wie man das braucht (Datenblatt)
ich glaube, da muß ich dich enttäuschen ...

Das steht sogar in der kurzen Version, also der Summary (Seite 6) ...
Anhang anzeigen ATmega8-L_Summary.pdf
Steht aber auch in den Datenblättern der anderen Typen.

AVCC
AVCC is the supply voltage pin for the A/D Converter, Port C (3..0), and ADC (7..6). It should be externally connected to VCC, even if the ADC is not used. If the ADC is used, it should be connected to VCC through a low-pass filter. Note that Port C (5..4) use digital supply voltage, VCC.

Mit Google-Übersetzung ...
Es sollte von außen mit VCC verbunden werden, auch wenn der ADC nicht benutzt wird.
Die Übersetzung ist ... naja ... aber der Sinn ist soweit erhalten geblieben.

Also laut Atmel-Datenblatt muß man ihn anschließen.

Kann ich mir auch nicht anders vorstellen weil der ADC-Teil sonst eventuell
Phantomströme aus anderen Bereichen des Chips abziehen könnte. Das ist
so als ob man nen LCD-Display ohne Versorgung anschließt und sich das dann
über die Daten- und Steuerleitungen quasi "fremdversorgt". Da weiß man nie
was dabei herauskommt. Schlimmstenfalls stirb dabei auch mal ein Chip wenn
er nicht robust genug ausgelegt ist.

Außerdem darf die Spannung an AVcc maximal 0,3V von der Betriebsspannung
des Digitalteils an Vcc abweichen. Steht auch im Datenblatt ;)

Wenn ich den Text im oberen Quote weiter interpretiere ...
AVCC
AVCC is the supply voltage pin for the A/D Converter, Port C (3..0), and ADC (7..6). It should be externally connected to VCC, even if the ADC is not used. If the ADC is used, it should be connected to VCC through a low-pass filter. Note that Port C (5..4) use digital supply voltage, VCC.
Würde ich sogar sagen ... Wenn man an AVcc nichts anschließt dann sind
deine Ports PC0,PC1,PC2,PC3 sogar auf der digitalen Ebene tot. Also muß
man sich nicht wundern wenn eine LED an einem der Pins keinen Mucks von
sich gibt.


Wenn ichs mal irgendwo geschrieben haben sollte das man ihn freilassen kann ...
man lernt dazu :D Also anschließen.

Was man aber weglassen kann ist die Beschaltung am Aref-Pin. Wenn
man den ADC nicht verwendet dann kann dieser Pin frei bleiben. Wenn man
den ADC benutzt sollte man hier einen kleinen Kondensator (100nF) nach
GND anschließen um die Referenzspannung etwas zu puffern. Außer diesem
Kondensator muß man hier aber nichts anschließen. Genaue Erklärungen
kommen aber noch.

Gruß
Dino
 
Taktversorgung und Wiederbelebung - Der Herzschrittmacher

Und es geht weiter mit dem Schrittmacher für die Megaherzen des Atmels.
Da gibt es ja verschiedene Möglichkeiiten die man über die Fuses auswählen
kann. Ich nehme mir hier mal die wichtigsten vor.

Bei einer internen Taktversorgung über den eingebauten RC-Oszillator ändert
sich eigentlich nichts. Die Pins können frei bleiben.

Das was man normalerweise macht ist eine Takterzeugung über einen externen
Quarz oder einen Keramikresonator. Zuerst nehmen wir uns mal das Quarz vor.
Das wird zwischen den Pins XTAL1 und XTAL2 angeschlossen. Dazu gehören
auch immer zwei kleine Keramik-Kondensatoren mit 22pF (Pico-Farad). Die
beiden Kondensatoren sollte die gleiche Kapazität haben. Im Datenblatt
werden Größen im Bereich von 12-22pF genannt. In Foren sind bei Quarzen
im Bereich 32,768kHz (Uhrenquarze) auch noch größere Kapazitäten in
Verwendung. Da muß man notfalls etwas ausprobieren wenn der Oszillator
mit dem Quarz überhaupt nicht laufen will. Wenn man die Kapazitäten
ändert, kann man auch in gewissen Grenzen die Frequenz des Quarzes
ändern. Mann nennt diese Kapazitäten darum auch Zieh-Kondensator.
Es wird also einer der beiden 22pF-Kondensatoren durch einen Trimm-
kondensator von 39pF ersetzt. Die Frequenzänderung liegt aber nur in einem
sehr kleinen Bereich. Also eher für die genaue Einstelllung bei einer Uhr.

Aussehen tut das mit einem Quarz auf dem Steckbrett so ...
Mega8_Steck-4.png

Quarze sind zwar sehr genau, haben aber auch ein paar Nachteile. Erstens
sind sie etwas teurer, zweitens sind sie empfindlich gegen starke Stöße
und drittens benötigen sie die externen Kondensatoren. Wenn man mit
weniger Genauigkeit auskommt kann man ohne Probleme auf eine andere
Lösung zurückgreifen. Keramik-Resonatoren. Es gibt sie in Versionen mit
2 Anschlüssen in der sie direkt gegen Quarze ausgetauscht werden können
aber auch in einer Version mit 3 Anschlüssen bei der sie bereits die beiden
Kondensatoren enthalten. Das spart zusätzlich sogar noch Platz auf der
Platine. Auf dem Steckbrett sieht es dann so aus ...
Mega8_Steck-4a.png

Als Schaltbilder kann man sich die beiden Versionen (Quarz/Keramikresonator)
in folgendem Plan ansehen ...
Mega8_Mini-4.png

In den Schaltungen habe ich auch gleich einen 22k-Widerstand und einen
Kondensator mit 47nF an den Reset-Pin gelegt um einen sauberen Reset-Puls
zu erzeugen. Es geht notfalls auch ohne externe Reset-Beschaltung aber
mit der Beschaltung und eingeschaltetem Brown-Out-Detector ist man auf
der sicheren Seite.

Hier hab ich mal ein Bild von einer Wiederbelebung ...
Clock-Rescue.JPG
Ich habe die Taktquelle auf externen Takt eingestellt. Dadurch läuft natürlich
mit dem angeschlossenen Quarz überhaupt nichts mehr. Alles tot. Um dem
Atmel (ATmega8) jetzt wieder Leben einzuhauchen habe ich einen externen
Quarzoszillator (die Blechkanne rechts vom Atmel) an den Pin XTAL1 gesetzt
(über den grünen Draht). Damit zwinge ich dem internen Oszillator des Atmels
den externen Takt auf. Und schon läuft er wieder und man kann ihn
umprogrammieren ;) Über die braunen Drähte habe ich den ISP-Progger mit
dem Atmel verbunden. Diese Wiederbelebung geht bei jeder Takteinstellung.
Also auch wenn man aus Versehen auf Extern-RC gestellt hat.

Atmel_EmergencyOsc.png
Hier sind mal drei Möglichkeiten wie man sich einen Takt erzeugen kann.
Mit einem NE555, mit ner astabilen Kippstufe und mit nem Quarzoszillator.
Die Formeln für die Frequenzberechnung sind auch dabei. Damit sollte man
sich irgendwie helfen können. Je nachdem was die Bastelkiste so an Bauteilen
ausspuckt :D ACHTUNG! Der ISP-Takt des Proggers darf maximal 1/4 des
Systemtaktes sein. Wenn man also nur 280kHz dranlegt darf man den Progger
nur auf maximal 70kHz stellen!

Gruß
Dino
 
Hi,

gut, gut, gut. Beim Lesen Deiner Ausführungen bin ich im Nachhinein natürlich froh, Markus' damalige Ratschläge zum Bau meines Programmmierboards bezüglich der Grundbeschaltung angenommen zu haben:) Einzig den AREF habe ich fest auf 5V gelegt. Macht nix, für den "Notfall" gibt's ja das Steckbrett...

Grüsse,

Michael
 
Aref - Pin für interne/externe Referenzspannung

Hi Michael,

Einzig den AREF habe ich fest auf 5V gelegt. Macht nix, für den "Notfall" gibt's ja das Steckbrett...
das hab ich bei den Anfängerseiten auf mikrocontroller.net leider auch gesehen.
Mach ich dir also keinen Vorwurf wenn du es so machst weil es oft zu sehen ist.
Ich halte von der festen externen Beschaltung mit +5V (Vcc) überhaupt nix
weil man erstens die Betriebsspannung auch über den internen Multiplexer
anlegen kann und zweitens der Aref-Anschluß auch als Ausgang für die interne
Referenzspannungsquelle dienen kann. Die würde dann gegen die externe
Spannung anarbeiten was natürlich nicht so doll ist. Darum auch nur der eine
Kondensator an diesem Pin. Wenn man eine besondere Spannung als Referenz
für den ADC benötigt (zB. 1,85V oder 3,21V oder ...) dann gehört die Spannung
natürlich an den Pin. Aber sonst gehört nur der Pufferkondensator da dran.

Aus dem Mega8-Datenblatt ...
Table 74. Voltage Reference Selections for ADC
REFS1 REFS0 Voltage Reference Selection
0 0 - AREF, Internal Vref turned off
0 1 - AVCC with external capacitor at AREF pin
1 0 - Reserved
1 1 - Internal 2.56V Voltage Reference with external capacitor at AREF pin
Also bei 00 kann man eine externe Referenz anlegen, bei 01 liegt AVcc und
damit eigentlich die gesiebte (wegen der 10µH Spule) 5V von Vcc als Referenz
an. Und bei 11 ist die interne 2,56V Referenz ausgewählt und liegt auch am
Pin Vref damit man sie für externe Schaltungen auch zur Verfügung hat.

Und damit ist die Beschaltung des Vref-Pins auch abgehandelt ;)

EDIT: im Beitrag #12 gibt es nochmal genaue Infos über den Vref-Pin mit Stellen aus
dem Datenblatt

Gruß
Dino
 
Hmm ich kannte es anders rum, habs im Dateblatt bis jetzt immer überlesen und hatte noch keine Probleme ... mal schauen was die zwei Platinen die hier liegen davon halten ...
 
Hi,

yip, scheint ja alles nicht so tragisch zu sein. Bei mir läuft "01" auch ohne Mucken. Hast Du keine Probleme - lass es doch so.


Grüsse,

Michael
 
Aref - Wichtige Infos aus dem Datenblatt

Hallo,

yip, scheint ja alles nicht so tragisch zu sein. Bei mir läuft "01" auch ohne Mucken. Hast Du keine Probleme - lass es doch so.
Bei 01 liegt intern über den Multiplexer die +5V vom AVcc am Aref an. Wenn man
am Aref auch +5V anlegt sind die Potentiale gleich und es fließt kein Strom ...
AVR_ADC-Vref.png
das ist in den roten Strichen zu sehen. Wenn man aber die interne 2,56V
Referenz anschaltet dann liegen auf einmal von intern diese 2,56V am Aref und
von extern zwingt man den Pin auf +5V. Also ist jetzt eine Spannungsdifferenz
vorhanden und es fließt auch ein Strom. Wie hoch der Strom ist das hängt nur
vom Innenwiderstand der Spannungsquelle des Atmels und der Widerstände des
internen Multiplexers ab. Notfalls ist es ein Kurzschluß. Also wenn man Pech hat
stirbt einem irgendwas im Atmel weg (die interne Referenz oder der Multiplexer).
Wenn man weiterhin +5V am Vref anschließt merkt man von den defekten
Bereichen im Atmel noch nichtmal was. Erst wenn man die interne Referenz
verwenden will funktioniert es auf einmal nicht mehr. Und genau aus dem
Grund halte ich von den externen +5V garnix.

Hier mal ein Auszug aus den "Electrical Characteristics" aus dem Datenblatt ...
AVR_ADC-Characteristics.png
Wenn man es so haben will, kann man ja einen Widerstand zwischen +5V und
dem Vref schalten. Bei einem Innenwiderstand von 32k Ohm des Vref-Pins
würde ich so bei 560 Ohm bis 1k Ohm empfehlen. Dann wird wenigstens der
Strom stark begrenzt wenn man sich mal mit dem internen Multiplexer
verkonfiguriert hat.

Ich hab hier noch nen Mega8535 mit defektem Pin PD4 rumfliegen. Den werde
ich wohl mal als Testobjekt für solche Sachen verwenden. Wenn sich bei dem
was verabschiedet dann tut es nicht so weh wie bei nem neuen Chip ;)

EDIT: Ich hab im Datenblatt noch was wichtiges dazu gefunden ...
ADC Voltage Reference

The reference voltage for the ADC (VREF) indicates the conversion range for the ADC. Single ended channels that exceed VREF will result in codes close to 0x3FF. VREF can be selected as either AVCC, internal 2.56V reference, or external AREF pin.

AVCC is connected to the ADC through a passive switch. The internal 2.56V reference is generated from the internal bandgap reference (VBG) through an internal amplifier. In either case, the external AREF pin is directly connected to the ADC, and the reference voltage can be made more immune to noise by connecting a capacitor between the AREF pin and ground. VREF can also be measured at the AREF pin with a high impedant voltmeter. Note that VREF is a high impedant source, and only a capacitive load should be connected in a system.

If the user has a fixed voltage source connected to the AREF pin, the user may not use the other reference voltage options in the application, as they will be shorted to the external voltage. If no external voltage is applied to the AREF pin, the user may switch between AVCC and 2.56V as reference selection. The first ADC conversion result after switching reference voltage source may be inaccurate, and the user is advised to discard this result.
Es steht sogar im Datenblatt. Wenn man den internen Multiplexer auf die
interne Referenz oder auf AVcc geschaltet hat (01 oder 11) dann darf an
Vref keine externe Spannung angeschlossen werden. Oder andersrum ...
wenn man eine externe Spannung anschließt darf man nicht auf 01 oder 11
schalten.

Ich weiß also nicht warum bei allen möglichen Beispielen der Vref-Pin an Vcc
angeschlossen wird. Entweder hat niemand das Datenblatt richtig gelesen
oder der Fehler hat sich einfach weitervererbt. ;) Womit ich nicht sagen will
das ich in allen Punkten perfekt bin :rolleyes:

Gruß
Dino
 
Hi Dino,

is ja gut, dann kappe ich die Leitung und löte nen R oder nen Anschluss für Spannung x dazwischen. Der C is ja schon dran. Du machst misch fettisch, Alter.


Grüsse,

Michael
 
Hi Dino,

ok, AREF getrennt, Standard- Programmierung ab jetzt REFS1=0, REFS0=1. C an AREF und L an AVCC sind ja schon dran.

ADCSRA:ADEN=0 (ADC) und ACSR: ACD=1 (Analog Comparator) sparen übrigens Strom bei Nichtbenutzung.


Grüsse,

Michael
 
Wahrscheinlich weil es sollange funktioniert bis man am ADC rummanipuliert :D Keine Ahnung, bei mir gings echt bis jetzt IMMER Oo Die einzigen Phantomgeschichten die ich auf einer Platine hatte kamen von den 25A und den zu geringen Abständen :D
 
Hallo zusammen,
da Dino hier das Thema Minimalbeschaltung aufgenommen hat, möchte ich noch anmerken, dass es auch ganz ohne externe Bauteile geht. Zumindest für die Beschaltung des AVR.
Ich habe einen Mega16 im 44Pin SMD-Gehäuse an einem Handy Akku laufen. Neben einer LED Matrix werden Potis und LDRs über den ADC abgefragt.
Zunächst war nicht ein externes Bauteil dran. Um die Helligkeit der LED-Matrix zu verbessern, habe ich die dann über Treiber angeschlossen.
Funktioniert übrigens ausgezeichnet. Vielleicht weil der Akku die Spannung sehr glatt hält und Einflüsse von außen daher weniger ausmachen.

HBA
 
Hi HBA,

Hallo zusammen,
da Dino hier das Thema Minimalbeschaltung aufgenommen hat, möchte ich noch anmerken, dass es auch ganz ohne externe Bauteile geht.
...
Funktioniert übrigens ausgezeichnet. Vielleicht weil der Akku die Spannung sehr glatt hält und Einflüsse von außen daher weniger ausmachen.
Das glaube ich dir gerne. Der Akku wird aber die sehr kurzen Strompulse nicht
auffangen können. Spätestens wenn irgend ein Analogkram (Meßverstärker, ...)
dazu kommt werden sich die Pulse auf den Versorgungsleitungen störend
bemerkbar machen. Aber total minimal würde schon ne LED mit Vorwiderstand,
der Atmel und ne Batterie ausreichen. Also insgesamt 4 Teile. Da stimme ich
dir zu ;)

Gruß
Dino
 
Aber total minimal würde schon ne LED mit Vorwiderstand,
der Atmel und ne Batterie ausreichen. Also insgesamt 4 Teile. Da stimme ich
dir zu ;)
Na ja, das ist ja jetzt kein wirkliches System.
Ich meine schon ein komplettes Gerät. Bei mir ist ein PingPong Spiel und über den ADC erkenne ich, wenn man mit dem Finger über die Matrix streicht. Und auch am ADC ist nichts dran. Außer den Potis für die Schläger natürlich.
Für professionelle Anwendungen wirst du wahrscheinlich all die kleinen L, C und R brauchen, die ihr beshrieben habt. Aber wenn ich für mich etwas mache, dann komme ich in der Regel ohne dieses Hühnerfutter aus.
Ich wollte auch nur darauf hinweisen, dass es im Grunde auch ganz ohne geht, weil die AVRs entsprechend entwickelt wurden.

HBA
 
Hi,

Für professionelle Anwendungen wirst du wahrscheinlich all die kleinen L, C und R brauchen, die ihr beshrieben habt. Aber wenn ich für mich etwas mache, dann komme ich in der Regel ohne dieses Hühnerfutter aus.
Ich wollte auch nur darauf hinweisen, dass es im Grunde auch ganz ohne geht, weil die AVRs entsprechend entwickelt wurden.
Also professionell mach ich da auch nix mit. Alles Hobby :D
Wenn mal etwas Luft ist, dann werde ich mal etwas mit dem Oszilloskop und
nen paar Meßgeräten einige Werte aufnehmen damit man mal handfeste
Ergebnisse hat auf die man aufbauen kann. Dann ist es bei Empfehlungen
auch einfacher zu entscheiden was man braucht und was man guten
Gewissens weglassen kann ;)

Gruß
Dino
 

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