Kinetis für KFZ/ CAN Bus Klimaanlagenregelung

alecxs

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28. Juni 2020
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So ich stelle mal mein Projekt vor, damit ihr es zerlegen könnt :vroam:

An einem Mercedes ist vermutlich das SAM defekt, was zur Folge hat das der Klimakompressor nicht angesteuert wird. Das Fahrzeug hatte einen Kaufpreis von 1500 €. Reparatur wird zu teuer, daher möchte ich etwas basteln. An einem weiteren Mercedes gleiches Fehlerbild, deswegen soll eine quick & dirty Lösung her (Vorab: ja, ein CAN-Bus ist sicherheitsrelevant, und ja, damit erlischt die Betriebserlaubnis des Fahrzeugs)

Grundsätzlich lässt sich die Klima in Betrieb nehmen wenn man den Kompressor überbrückt. Auf die Fehlersuche möchte ich hier nicht eingehen, dazu gibt es schon einen Beitrag in einem anderen Forum

1. Um den Kompressor anzusteuern muß ein PWM Signal erzeugt werden
(der einfache Teil)

Dazu habe ich hier einen Teensy 3.2 in meiner Kiste gefunden (hatte ich mal als preiswerten Ersatz für den Hak5 USB Rubber Ducky gekauft um ein Handy zu entsperren).

teensy32_front_pinout.png


1.a In die Programmierung finde ich mich rein, dazu gibt es ein Add-on für Arduino, Software ist also weniger das Problem
1.b Mit der Elektronik brauche ich Hilfe bei der Erstellung eines Schaltbilds, Berechnung, etc bei der
- Betriebsspannung = 5 V
- Signalpegel = 3,3 V
- Strombegrenzung = 10 mA
(das Regelventil vom Klimakompressor zieht ca. ~ 1 A bei 14 V)

2. Die Sensoren müssen ausgelesen werden, z.B. darf der Druck 20 bar nicht überschreiten. Dazu wären zwei Varianten denkbar

(Variante 1 - analog, anspruchsvoll)
Spannung der Sensoren messen
und in Regelgröße umrechnen. Hier darf verkabelt werden ohne Rücksicht. Direkt in der Klimaleitung sitzt ein kombinierter Kältemitteldruck-/temperatursensor.
- Signalpegel = (irgendwas um die 1-3 V)?
- Stromaufnahme = ? mA?
(such ich noch alles raus bzw. mess ich)

(Variante 2 - Expert Level, hoch komplex)
CAN-b Sniffer (eigenes Projekt)
Das Steuergerät der Klimaanlage sendet eine Vorgabe für das Tastverhältnis über den CAN-Bus (z.B. den Wert 70). Das SAM empfängt den Wert und setzt das PWM Signal mit 70% um. Man kann den Wert mittels Diagnosegerät in beiden Steuergeräten sehen.

2.a Der Teensy 3.2 hat einen CAN Eingang und wäre vermutlich in der Lage Daten zu empfangen. Mal abgesehen von der Machbarkeit sehe ich hier die Störanfälligkeit als großes Problem, da bei softwareseitig falschen Signalen das ganze System runterfährt, und hardwareseitig alles 100% genau berechnet sein muß um nichts zu zerschießen.

2.b Weiteres Problem ist das (re-)konstruieren des Protokolls, um überhaupt erst mal die Daten von Mercedes zu verstehen. Hier helfen mir meine Programmierkenntnisse absolut nicht weiter, da ist ein Insider gefragt..

Also um es grob zu umreissen, hier soll jede Menge Gehirnschmalz investiert werden um einen kleinen Notreparatursatz zu erhalten, der nichts weiter macht als AN/AUS so wie es bei einfachen Klimaanlage mit einer guten alten Magnetkupplung und einem Überdruckschalter wäre. Was sagt ihr? utopisch?
 
Hi
Die Frage, ob Utopisch beantworte ich Mal mit ja, aber nur für meine Person, da ich von Autos und CanBus nur soviel Ahnung habe, das ich weiß, das es das gibt. Ob es für dich gilt, keine Ahnung, aber ich sag mal, man wächst mit seinem Projekt und ich denke, der ein oder andere wird dir helfen können. Mit Fleiß wirst du schon die Hürden neu. Ich wünsch dir viel Erfolg.
Gruß oldmax
 
der ein oder andere
Hemi, aber für den ist das wohl die falsche Marke...

Da auch ich mich nicht an den CAN-Bus rantrauen würde: Wäre es eine Option, den Klimakompressor getrennt vom Fahrzeugnetz zu betreiben?
AN/AUS so wie es bei einfachen Klimaanlage mit einer guten alten Magnetkupplung und einem Überdruckschalter wäre
Dann wären "nur" die Sensoren zu überwachen und der Kompressor anzusteuern.
Wenn das ganze so läuft, kannst Du ggf die Einbindung ins KFZ-Netz nachreichen...

Zu Deinem Controller kann ich nichts sagen, aber damit scheinst Du ja klarzukommen...

P.S.: wenn Du den Kompressor "überbrückst", und der läuft, kannst Du Dir die relevanten Sensordaten anzeigen lassen, korrekt?
Was sind das für Sensoren, was liefern die selbst als Signal?
 
ich muss sowieso mit 1.b erstmal anfangen

für die Spannungsversorgung habe ich an ein Handy Ladekabel Zigarettenanzünder gedacht. es gibt aber auch Transistoren? die die Spannung begrenzen, hab sowas irgendwo schon mal verlötet. Empfehlungen?

als Pegelwandler 3.3 V -> 14 V reicht ein MOSFET? das Signal hat höchstwahrscheinlich 400 Hz (gemäß hella)
oder brauche ich eine galvanische Trennung/Optokoppler?

für die 10 mA Begrenzung eine Zener-Diode oder Stromregeldiode? oder ist das für den MOSFET gar nicht notwendig?
 
Es werden zwei Innen-, ein Außen-, ein Kühlmitteltemperatur-Sensor, dann noch zwei Temperatursensoren in der Klimaleitung angezeigt aber nur in Grad Celsius, Kältemitteldruck in bar. Referenzwerte für den normalen Betrieb könnte ich auf der Autobahn mal aufzeichnen. Die Spannungen an den Sensoren zeigt es leider nicht an.

Als Regelgröße reicht theoretisch der Kältemitteldruck, darf halt nicht zu hoch sein und sollte min 5 bar haben für den Plausibilitätscheck. Denkbar wäre auch die Motordrehzahl mit einzubeziehen, aber das wäre nur über CAN Bus möglich

Ich werde die Spannungen mal messen, hab nur aktuell Nachtdienst
 
Hi,

für die Spannungsversorgung habe ich an ein Handy Ladekabel Zigarettenanzünder gedacht. es gibt aber auch Transistoren? die die Spannung begrenzen, hab sowas irgendwo schon mal verlötet.
Ich tippe mal das war nen 78Lxx (78L05 = 5V , 78L12 = 12V) ... Abblockkondensatoren nicht vergessen.

als Pegelwandler 3.3 V -> 14 V reicht ein MOSFET? das Signal hat höchstwahrscheinlich 400 Hz (gemäß hella)
oder brauche ich eine galvanische Trennung/Optokoppler?
Galvanische Trennung benötigt man nicht. Nen MOSFET geht wenn er mit 3,3V auch voll durchschaltet. Die meißten benötigen mehr. Also eventuell nen MOSFET-Treiber vorschalten oder einen Typ finden der bei 3,3V funktioniert und den Strom ab kann. Da im Bordnetz viele Störungen und Spannugsspitzen sind, den MOSFET entsprechend schützen.

für die 10 mA Begrenzung eine Zener-Diode oder Stromregeldiode? oder ist das für den MOSFET gar nicht notwendig?
Der MOSFET "entkoppelt" den Laststrom von Steuerstrom/Steuerspannung des Teensy.

Gruß
Dino
 
Mahlzeit zusammen :)

So ich stelle mal mein Projekt vor, damit ihr es zerlegen könnt :vroam:

Hier wird keiner zerlegt, sind ja nicht bei mikrocontroller.net :D

(Vorab: ja, ein CAN-Bus ist sicherheitsrelevant, und ja, damit erlischt die Betriebserlaubnis des Fahrzeugs)

Nein und nein. CAN an sich hat genug Sicherheitsmechanismen, die in Hardware realisiert sind, da passiert GAR NICHTS. Es ist genau so eine Stammtischlegende, wie explodierende Airbags, wenn man am Stecker zieht....

1. Um den Kompressor anzusteuern muß ein PWM Signal erzeugt werden
(der einfache Teil)

Dazu habe ich hier einen Teensy 3.2 in meiner Kiste gefunden (hatte ich mal als preiswerten Ersatz für den Hak5 USB Rubber Ducky gekauft um ein Handy zu entsperren).

teensy32_front_pinout.png


1.a In die Programmierung finde ich mich rein, dazu gibt es ein Add-on für Arduino, Software ist also weniger das Problem
1.b Mit der Elektronik brauche ich Hilfe bei der Erstellung eines Schaltbilds, Berechnung, etc bei der
- Betriebsspannung = 5 V
- Signalpegel = 3,3 V
- Strombegrenzung = 10 mA
(das Regelventil vom Klimakompressor zieht ca. ~ 1 A bei 14 V)

Was hast Du für PWM-Frequenz? Hier einfach ein FET nehmen, ich würde irgendwas mit logic gate nehmen. 1A bei 14V ist jetzt nicht die Welt, einfach ein High-Side oder Low-Side Schalter verwenden.

2. Die Sensoren müssen ausgelesen werden, z.B. darf der Druck 20 bar nicht überschreiten. Dazu wären zwei Varianten denkbar

(Variante 1 - analog, anspruchsvoll)
Spannung der Sensoren messen
und in Regelgröße umrechnen. Hier darf verkabelt werden ohne Rücksicht. Direkt in der Klimaleitung sitzt ein kombinierter Kältemitteldruck-/temperatursensor.
- Signalpegel = (irgendwas um die 1-3 V)?
- Stromaufnahme = ? mA?
(such ich noch alles raus bzw. mess ich)

(Variante 2 - Expert Level, hoch komplex)
CAN-b Sniffer (eigenes Projekt)
Das Steuergerät der Klimaanlage sendet eine Vorgabe für das Tastverhältnis über den CAN-Bus (z.B. den Wert 70). Das SAM empfängt den Wert und setzt das PWM Signal mit 70% um. Man kann den Wert mittels Diagnosegerät in beiden Steuergeräten sehen.

Ich würde mich für Variante 1 entscheiden. In der Leitung sitzt ein Sensor, der vom Steuergerät mit 5v bestromt wird, ein Pin ist Masse und der Dritte ist dann das Signal. Probier man an das Datenblatt mit der Kennlinie ranzukommen. Wenn es ein Bosch ist, dann stehen die Chancen sogar recht gut, sie sind hilfsbereit, was das angeht, einfach freundlich fragen.

2.a Der Teensy 3.2 hat einen CAN Eingang und wäre vermutlich in der Lage Daten zu empfangen. Mal abgesehen von der Machbarkeit sehe ich hier die Störanfälligkeit als großes Problem, da bei softwareseitig falschen Signalen das ganze System runterfährt, und hardwareseitig alles 100% genau berechnet sein muß um nichts zu zerschießen.

Auf dem Teensy 3.2 sitzt ein Freescale MK20DX256VLH7, ein schöner CM4 Chip. Er hat in der Tat einen integrierten 2.0B CAN-Controller drin. Also, einfach einen CAN-Transceiver dran hängen und los gehts. Achso, bei CAN gibt es kein "Eingang" oder "Ausgang".
Was meinst Du mit Störanfälligkeit? Welches System wird runtergefahren?

2.b Weiteres Problem ist das (re-)konstruieren des Protokolls, um überhaupt erst mal die Daten von Mercedes zu verstehen. Hier helfen mir meine Programmierkenntnisse absolut nicht weiter, da ist ein Insider gefragt..

Nunja. Ich würde es lassen. CAN ist ja nur ein Übertragungsmedium, was und wie versendet wird, das legt Mercedes fest. Ohne das DBC-File steht man im Wald, es sei denn, man kennt wenigstens die CAN-IDs der Botschaften. Dann kann man sie empfangen und schauen, wie sie sich über die Zeit verändern, dann die Rückschlüße auf den Inhalt ziehen. ich habe sowas in der Art bei meinem 7er BMW gemacht, es ist heftig.

Also um es grob zu umreissen, hier soll jede Menge Gehirnschmalz investiert werden um einen kleinen Notreparatursatz zu erhalten, der nichts weiter macht als AN/AUS so wie es bei einfachen Klimaanlage mit einer guten alten Magnetkupplung und einem Überdruckschalter wäre. Was sagt ihr? utopisch?

Durchaus machbar. :)

Bist Du Dir aber sicher, dass die Steuerung der Kupplung NUR vom Druck abhängt? Mein 7er hat noch eine Abschaltung bei Kickdown. Sprich, wenn ich voll durchlatsche, wird die Kupplung geöffnet, damit das volle Drehmoment dem Vortrieb zur Verfügung steht. Da gibt es einpaar Sachen zu beachten. Ich kenne es so, dass zum Regeln auch die Motortemperatur und Verdampfertemperatur herangezogen werden.

Wie sieht es mit der Rückmeldung an's Fahrzeug aus? Wird das benötigt? Was passiert, wenn die Rückmeldung ausbleibt?

Spannungsversorgung: Ein 7805 und Konsorten haben im Auto NICHTS verloren. Dafür gibt es schöne Automotive Regler, hier kannst Du etwas nachlesen, da sind auch einpaar Typen aufgeführt.
Schalten: ein (logic gate) MOSFET als high-side oder low-side Schalter rein und fertig.

Galvanische Trennung benötigt man nicht. Nen MOSFET geht wenn er mit 3,3V auch voll durchschaltet. Die meißten benötigen mehr. Also eventuell nen MOSFET-Treiber vorschalten oder einen Typ finden der bei 3,3V funktioniert und den Strom ab kann. Da im Bordnetz viele Störungen und Spannugsspitzen sind, den MOSFET entsprechend schützen.

Jein. Es gibt mehrere "Bordnetze", bzw. Bereiche. Der Bereich, wo LiMa, Anlassen, Batteriestützpunkt und so Sachen hängen, sind versaut mit allem möglichen. Die Bereiche, die hinter dem Power Management Modul hängen (und das sind so ziemlich alle), sind sauber und stabilisiert.
 
Hm.. so ein Spannungsregler (TLE42754) sieht ziemlich klein aus, gibts die auch in größerer Ausführung zum löten?
PWM Frequenz kenne ich nicht, gehe aber von 400 Hz aus und sollte ich auch gerade so hinbekommen (hab noch nicht angefangen mit der Programmierung)

CAN-IDs sind doch sicher mit dem Diagnosegerät sichtbar? Wäre schon interessant da mal zu "lauschen", gibt es CAN-Transceiver in lötbarer Ausführung?

Mit Störanfälligkeit meinte ich gelesen zu haben dass das Gateway die Steuergeräte für eine gewisse Zeit abschaltet wenn zu viel Quatsch auf den CAN Bus gesendet wird? Es ist auch so dass ich mit dem Diagnosegerät nicht immer alles erreiche, muss dann einige Zeit warten und es später noch mal versuchen. Gut vielleicht bin ich da etwas paranoid.

Bzgl. Rückmeldungen ans Fahrzeug das scheint alles noch zu funktionieren, sofern das mit dem CAN Bus tatsächlich machbar ist müsste ich "lediglich" das Tastverhältnis umsetzen (welches das Steuergerät ja vorgibt)

Ich denke der Druck ist schon mal eine gute Stellgröße für den Anfang, muß man dann sehen wie schnell die Schaltung reagiert
 
in größerer Ausführung zum löten
Hm... das wesentliche Problem sind die thermal pads...

Das -E-Package (TSSOP14) ist mit RM=0,65mm noch freihand-lötbar, fürs thermal-Pad geht Trick17:
Unter dem Pad ein passendes Loch vorsehen, nach dem anlöten der 14 Beine ein Stück Kupferdraht plan abschneiden/schleifen. Etwas Zinn ins Loch, den Draht hinterher, und dann den Draht erhitzen bis das Zinn schmilzt und Kontakt herstellt. Obacht: keine Brücken zu den Beinen herstellen.

Bei den anderen beiden Packages (TO252, TO263) sollte das Rastermaß kein Thema sein, für das Thermal Pad brauchst Du halt einen Kolben mit genug Bums (mir ist mal 'ne Lötnadel an sowas kleben geblieben, da mußte der große Kolben zur Befreiung anrücken...))
 
Hm.. so ein Spannungsregler (TLE42754) sieht ziemlich klein aus, gibts die auch in größerer Ausführung zum löten?
Hmm? Wo ist das Problem ein TO263 oder TO252 zu löten? Sind doch schön groß?

PWM Frequenz kenne ich nicht, gehe aber von 400 Hz aus und sollte ich auch gerade so hinbekommen (hab noch nicht angefangen mit der Programmierung)

Die Frequenz als Solche ist ziemlich egal, sollte ein halbwegs vernünftiger FET hinkriegen.

CAN-IDs sind doch sicher mit dem Diagnosegerät sichtbar?

Sicherlich nicht, weil braucht man nicht.

Wäre schon interessant da mal zu "lauschen", gibt es CAN-Transceiver in lötbarer Ausführung?

Welchen hättest Du denn gern? High Speed? Low Speed? Welche Ausführung?

Mit Störanfälligkeit meinte ich gelesen zu haben dass das Gateway die Steuergeräte für eine gewisse Zeit abschaltet wenn zu viel Quatsch auf den CAN Bus gesendet wird? Es ist auch so dass ich mit dem Diagnosegerät nicht immer alles erreiche, muss dann einige Zeit warten und es später noch mal versuchen. Gut vielleicht bin ich da etwas paranoid.

Ich glaube, Du möchtest Dir die CAN Spec von Bosch anschauen :) Glaub es mir, ist besser und glaube nicht alles, was im Internet steht.
 
so jetzt stehe ich auf dem Schlauch. TSSOP14 ist ein Operationsverstärker, wofür brauche ich den nochmal? achso damit ist wohl die Bauform SMD gemeint

TO263 ist ein MOSFET den ich als Pegelwandler nehmen kann?

78L05 soll ich nicht als Betriebsspannung nehmen weil?

Mercedes nennt es CAN-B müsste dann wohl 125 kbit/s sein 83.3 kbit/s
 
Zuletzt bearbeitet:
Da ich mit der Elektronik nicht wirklich weiter komme hab ich mir nun einen MCP2515 (TJA1050) besorgt.

Gibts für 4,10 € im Internet zu kaufen
https://www.ebay.de/itm/253369172743
TJA1050.jpg

Die Verkabelung im Auto ist auch ganz einfach, hab dazu im Internet einen Lageplan gefunden.

Quelle: ampire.de
w211_can.jpg

Ich werde mich nun also Variante 2.b CAN Sniffer widmen, (re-)konstruieren des Protokolls. Die Datenmenge ist enorm, weiß im Moment nicht wo vorn und hinten ist. Ich hab allerdings ein Diagnosegerät welches Software auf SD Karte mitbringt. Eventuell kann ich da mit einem Disassembler ein struct auslesen mit ein bisschen Glück und gleichzeitiger Anzeige von Werten im Diagnosegerät die ich wiedererkenne.
 
Es gibt bei CAN kein Protokoll, wie Du es Dir vorstellst. CAN ist ereignisbasiert. Es sind unzählige Botschaften, die irgendwelche Informationen (Drehzahl, Temperatur, Druck, ...) tragen oder auch Befehle (fahre den Sitz vor).

Die Informationen sind auch noch umgerechnet. CAN kann keine negativen Werte übertragen, deswegen arbeitet man hier mit Offset und Faktor, Beispiel sowas: (Byte - 80 ) / 2, wenn Du draußen -10°C hast, dann hast Du als Byte einen Wert von 60 drin stehen und der wird dann auch übertragen. Sprich, das, was Du in der Botschaft siehst, ist nicht unbedingt die Realität.
 
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Genialerweise hat das Reverse Engineering schon jemand anders gemacht (credits: Ashcon Mohseninia @rnd-ash)!

Meinen Wert hab ich nun. KOMP_STELL ist eine Prozentzahl und stimmt mit dem angezeigten Wert aus dem Diagnosegerät überein. 70% bei AC on und 34% bei AC off (ist wohl am Anfang nie ganz aus um die Scheibe zu trocknen).

Mit der Temperatur wirds da schon schwieriger. Deine Formel scheint auch für Mercedes zu gelten. Allerdings stimmen die Offsets von @rnd-ash nicht so ganz, in seinem struct fehlen zwei Bits. Wenn ich das letzte Offset um 2 bits verschiebe erhalte ich einen Wert von 128. (Byte - 80 ) / 2 = macht also 24 °C muss ich aber noch mal überprüfen ob das übereinstimmt. Wäre eh nur informativ, für die Steuerung des PWM-Signals reicht ja im Prinzip KOMP_STELL denn die ganze Logik macht ja nach wie vor das Klimasteuergerät.
 

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  • W211_CAN-ID_AC.zip
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Habe heute das Programm getestet, läuft soweit. Der Code stammt nicht von mir, ich verwende die FlexCAN_T4 Bibliothek (credits: Antonio Brewer @tonton81)

Jetzt möchte ich das ganze noch absichern. Ich sollte ja keinen 78L05 verwenden. Hab ich aber im Resultat irgendwie doch gemacht? Das ganze sieht nun so aus:

1) LM2596S Step Down DC-DC Wandler -> regelt von 14 Volt -> auf 12 Volt runter
LM2596S.jpg

2) L298N MOSFET Treibermodul -> 12 Volt PWM Signal -> Klimakompressor
- mit on-board 78M05 Spannungsbegrenzer -> regelt von 12 Volt -> auf 5 Volt runter
L298N.jpg

3) Teensy 3.2 Mikrocontroller -> regelt von 5 Volt -> auf 3.3 Volt runter
- mit on-board CAN controller

TEENSY_3.2-1.png

4) TJA1055 Low Speed FT CAN Transceiver -> CAN-Komfort X30/6
- mit 3.3V Signal-Level
- mit Terminierung 5.6 k

bild1.jpg


Heute habe ich es am Klimakompressor getestet, bin dazu direkt mit Klemmen an die Batterie gegangen. Der Klimakompressor läuft, das PWM-Signal stimmt mit dem Sollwert überein. Soweit so gut. Dann habe ich meinen Test beendet. Während ich noch das Multimeter an hatte, hab ich zuerst Masse abgeklemmt. Zu meinem Erstaunen blieb die Spannung aber bei ~ 3 Volt erhalten, welche das PWM-Signal erzeugt hatte. Ich hab dann schnell Plus-Klemme noch abgeklemmt.

IMG_20210628_094633.jpg

Das ganze hat mich etwas erschreckt da ja nur Plus-Klemme sowie die CAN-Leitungen noch dran hingen. Ohne Masse sollte da eigentlich nix mehr verbunden sein? Hab ich den MOSFET etwas überdimensioniert und da sitzen so fette Kondensatoren drauf, oder wurde hier Masse irgendwie über den CAN-Bus geholt (habe nur CAN-H/L verbunden, keine extra Masse fürs Signal)?

Meinen Schaltplan habe ich leider nur per Hand, ich bitte die schlechte Qualität zu entschuldigen.
teensy.png

Das ganze sieht dann fertig etwa so aus. Ich habe hierbei nix gelötet. Werde an den Sicherungskasten gehen und mir dort Bortspannung holen. Reicht das denn dann so mit der Absicherung oder sollte da lieber noch was davor?

IMG_20210630_192938.jpgIMG_20210630_194931.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm.. sehr aufmerksam. Darüber habe ich mir gar keine Gedanken gemacht. Ich weiß es gar nicht, da ich keine Ahnung hab was da ursprünglich mal drin war. Die Box war so, nur mit Sichtfenster das ich entfernt hab. Ist jetzt eh nicht die super tolle Lösung, war nur zum Testen gedacht
 
Da ich noch einen zweiten Satz bauen möchte sind Verbesserungsvorschläge willkommen. Insbesondere die Spannungsversorgung möchte ich optimieren. Ich hätte gern den Laststrom von der restlichen Spannung getrennt, damit sowas wie beim Versuchsaufbau in Post #15 beschrieben nicht wieder passiert.

Außerdem hatte ich die Idee den Remote Wakeup über die Bus Lines zu nutzen, da der TJA1055 über einen Standby Modus verfügt. Soweit ich das verstanden habe schaltet der Transceiver VBAT auf INH wenn er aufwacht. Aus den Application Hints TJA1055T (Seite 22) geht aber hervor ich darf INH max 1 mA ziehen.

Wie schalte ich damit meinen Mikrocontroller ein? Der TLE42754G liese sich ja von Hand löten, nur bräuchte ich mal Hilfe bei der Beschaltung (da gibt es keinen INH Eingang?)

Für das PWM-Signal würde ich diesmal einen LR7843 nehmen
https://www.ebay.de/itm/183404087164
LR7843.jpg

Als Spannungsfilter 14 Volt -> auf 12 Volt könnte ich wieder auf den LM2596S Step Down DC-DC Wandler zurück greifen. Da noch keiner was dazu gesagt hat denke ich das reicht als Automotive Filter? Damit würde ich das PWM-Signal versorgen.

(siehe Post #15)

Für den Mikrocontroller hab ich mir den AMS1117 rausgesucht, gibt's auch in doppelter Ausführung für 3.3V + 5V auf einer Platine.
https://www.ebay.de/itm/353146123779
AMS1117.jpg
Was brauche ich noch?
Was davon brauche ich nicht?
 
Das LR7843 Modul konnte ich nicht nehmen da es ein N-Kanal und leider kein P-Kanal ist, d.h. es schaltet nur Masse.

Jetzt wollte ich stattdessen eine L9110s Dual H-Bridge nehmen, aber irgendwie bekomme ich kein PWM da raus. B-1 ist das PWM mit 3.3 V Pegel, B-2 ist auf GND und VCC ist auf 12 V also sollte ich doch ein 12 V PWM rauskriegen, oder ist mein Eingangspegel zu niedrig?
L9110-Module-Circuit-schematic.png

L9110S-Stepper-DC-motor-Pinout2.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
So das PWM funktioniert doch, ich hatte nur keine Last am Ausgang. Jetzt überlege ich wie ich Strom sparen kann. Das LR7843 hatte ja einen Optokoppler, damit kann das L9110s leider nicht dienen. Da werde ich wohl noch was anderes suchen.

IMG_20220907_091906.jpg

Zumindest hab ich was für den Mikrocontroller gefunden, einen TLE4271 mit INH Eingang.

I170150.1-Spannungsregler-TLE4271.jpg

https://www.pollin.de/p/spannungsregler-tle4271-170150

Habe aber noch ein Verständnisproblem. Der CAN Transceiver schaltet den Spannungsregler ein, dieser versorgt dann den Mikrocontroller. Dazu muss der CAN Transceiver aber mit VBAT versorgt werden. Wo bekomme ich VBAT her (AMIS-41683 diesmal)? Separater Spannungsregler? Direkt auf die Autobatterie? Henne Ei Dilemma

edit: gelöst, es gibt jetzt auch einen Schaltplan
 
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